Digitale Konferenz zum Stralsunder Frieden
Dienstag, 25. Mai 2021, 16-18 Uhr
Bei der Pfingsttagung 2020 in Stralsund wollte der Hansische Geschichtsverein sein 150. Jubiläum feiern und des 650. Jahrestags des Stralsunder Friedens zwischen der Kölner Konföderation der Hansestädte auf der einen und dem Königreich Dänemark auf der anderen Seite gedenken. Die Tagung ist der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, aber vier der Vorträge werden nun bei einer digitalen Konferenz gehalten, zu der der Hansische Geschichtsverein herzlich einlädt. Die Teilnahme ist kostenlos, aber anmeldepflichtig (bitte per e-mail an Carsten Jahnke, Adresse s.u.).
Die vier Vorträge werden in den Hansischen Geschichtsblättern 139 (2021) im Druck erscheinen.
Vorträge
Philipp Hoehn
„Krieg und Frieden“? Der „Friede von Stralsund“ und die Praktiken der Konfliktführung um 1370
Oliver Auge
Um den Sieg betrogene Verbündete? Der Stralsunder Frieden von 1370 und die norddeutschen Fürsten
Kilian Baur
Alles andere als modern. Der Frieden von Stralsund als mittelalterliches Ereignis
Carsten Jahnke
Die Ratgeber unseres gnädigen Herren, des hochgeborenen Fürsten König Valdemars des Reiches von Dänemark. Der Stralsunder Frieden und die dänische Verhandlungsdelegation
Moderation: Albrecht Cordes
Der Zoom-Link wird nach Anmeldung unter jahnke@hum.ku.dk bereitgestellt.
Tagung: Vom Ende der Hanse zur Geburt der Hanseaten, Bremen, 03.-04.05.2019.
Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen.
Symposium “Stories of Michel Sittow’s Life and Art. Facts and Fables”
International symposium at the Kumu Art Museum (Tallinn)
14–15 September, 2018
Friday, 14 September
09.30–10.00 Registration with coffee
10.00–10.05 Welcome by Dr. Sirje Helme (director of the Art Museum of Estonia) and Kadi Polli (director of the Kumu Art Museum)
10.05–10.15 Introduction to the symposium by Greta Koppel (Art Museum of Estonia)
10.15–10.45 Michel Sittow and Northern Renaissance Portraiture
Till-Holger Borchert (Musea Bruges)
10.45–11.15 What we know (and don’t know) about Sittow’s Berlin-Washington diptych
Dr. John Oliver Hand (National Gallery of Art, Washington DC)
11.30–12.00 Coffee and tea in the Kumu lobby
12.00–12.30 Michel Sittow’s Portrait of a Man in the Mauritshuis. Aspects of Provenance and Attribution
Ariane van Suchtelen (The Mauritshuis in The Hague)
12.30–13.00 The Riddle of Michel Sittow’s Art. Certainties and Uncertainties in the Reconstruction of
Knowledge
Greta Koppel (Art Museum of Estonia)
13.00–15.00 Lunch, and free time to visit the exhibition Michel Sittow. Estonian Painter at the
Courts of Renaissance Europe, and the Kumu collection
15.00–15.30 Michel Sittow reconsidered. The consequences of the 2018 exhibition
Dr. Matthias Weniger (Bayerisches Nationalmuseum in Munich)
15.30–16.30 Discussion Exhibition in Focus
John Hand, Greta Koppel, Matthias Weniger, Till-Holger Borchert, Peter van den Brink
… and the audience.
Saturday, 15 September
09.00–10.00 Registration with coffee / Private view of the exhibition (before the museum opens)
10.00–10.50 Michel Sittow’s portrait of Christian II of Denmark. Its genesis and history.
Technical research by Troels Filtenborg (National Gallery of Denmark)
History and documentation by Hanne Kolind Poulsen (National Gallery of Denmark)
10.50–11.20 Michel Sittow, the art production and art trade in Tallinn in the late 15th and the first quarter of the 16th centuries
Dr. Anu Mänd (Tallinn University)
11.20–11.45 Conservation of the Outer Wings of the Passion Altarpiece. Defining the “Sittow layer”
Dr. Hilkka Hiiop (Estonian Academy of Arts)
Johanna Lamp (Art Museum of Estonia)
11.45–12.15 Coffee and tea in the Kumu lobby
12.15–13.30 Panel Discussion: Focus on Sittow’s art
Characteristics of Sittow’s artistic “handwriting”, development of Sittow’s style (can it be (re-) constructed?), the phantom artist, and an up-close and personal view of Sittow’s works
Till-Holger Borchert, Troels Filtenborg, John Hand, Matthias Weniger, Peter van den Brink and Ariane van Suchtelen
Closing remarks
14.30 Bus leaves from the Kumu parking lot for the Old Town for the excursion On the Trails of Sittow in the Old Town by Dr Juhan Kreem (Tallinn City Archive). Participation in the excursion with prior registration.
16.00 Visit to the Niguliste Museum; welcomed by Tarmo Saaret (director of the Niguliste Museum)
13:30 bis 14:00 Uhr Eröffnung, Grußwort des Oberbürgermeisters der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Herrn Roland Methling
14:00 bis 14:30 Uhr Sebastian Messal (DAI): Frühe Nachbarn. Die Slawen in Dierkow
14:30 bis 15:00 Uhr Prof. Ernst Münch (Universität Rostock): Der Mythos der Stadtgründung. Rostock im Ensemble der mecklenburgischen Städte
15:00 bis 15:30 Uhr Dr. Martin Buchsteiner (Universität Greifswald): Rostock und seine "Nachbarn" in Ständestaat und parlamentarischer Demokratie. Wandel und Kontinuitäten einer verfassungsrechtlichen Sonderstellung
15:30 bis 16:00 Uhr Pause
16:00 bis 16:30 Uhr Dr. Renè Wiese (Landeshauptarchiv Schwerin): 300 Jahre Hauptstadt. Rostock als Sitz des engeren Ausschusses der mecklenburgischen Ritter- und Landschaft
16:30 bis 17:00 Uhr PD Dr. Bernd Kasten (Stadtarchiv Schwerin): Rostock und die Großherzöge 1842-1918
17:00 bis 17:30 Uhr Dr. Michael Buddrus (Institut für Zeitgeschichte Berlin): Rostock im nationalsozialistischen Konzert der mecklenburgischen Städte (ausgefallen)
9:00 bis 9:15 Uhr Grußwort des Rektors der Universität Rostock, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Schareck
9:15 bis 9:45 Uhr Prof. Dr. Wolfgang Eric Wagner (Universität Münster): Problematische Nachbarschaft. Konflikte zwischen Studenten und Stadtbewohnern im spätmittelalterlichen Rostock
9:45 bis 10:15 Uhr Prof. Matthias Asche (Universität Potsdam): Die Universität Rostock und die Ostsee. Überlegungen zu Raumbeziehung und Identität vom 15. bis zum 18. Jahrhundert
10:15 bis 10:45 Uhr: Dr. Ortwin Pelc (Museum für Hamburgische Geschichte): Rostock und die Hanse
10:45 bis 11:15 Uhr Pause
11:15 bis 11:45 Uhr Dr. Michael Hundt (Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde): Rostock und Lübeck. Rat und Bürgerschaft in der vormodernen Stadt
11:45 bis 12:15 Uhr Dr. Nils Jörn (Stadtarchiv Wismar): Rostock und Wismar vor dem Lübecker Oberhof. Rechtsbeziehungen seit dem Mittelalter
12:15 bis 12:45 Uhr Dr. Karsten Schröder (Achiv der Hansestadt Rostock): Rostock und die Ostseeanreiner 1949-1989
Schlusswort
CFP: Künstlerimmigration im Ostseeraum 1554–1721 (Leipzig, 8-9 Feb 17)
Leipzig, 08. - 09.02.2018
Eingabeschluss: 31.10.2017
Erfolgreiche Einwanderer. Künstlerimmigration im Ostseeraum während der Nordischen Kriege (1554–1721)
Workshop des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), Reichsstr. 4-6, D–04109 Leipzig
[English version below]
Bewegung und Mobilität sind in den Künsten seit jeher wichtige Motoren für Innovation und Entwicklung. Zusammen mit Künstlern wandern auch neue Ideen, Konzepte, Stilformen und Techniken über Grenzen hinweg und vermischen sich an ihren Ankunftsorten mit dem dort Tradierten. Eine weite Wanderung in ein fremdes Land bedeutete in der Frühen Neuzeit ein hohes Risiko, war doch das Wissen um ferne Gebiete in der Regel eingeschränkt und das Reisen beschwerlich. Dennoch ist für jene Zeit eine erstaunliche Migrationsaktivität in den künstlerischen Berufen zu verzeichnen.
Der Workshop möchte diesem Phänomen in der Ostseeregion genauer nachgehen. Denn die Ostsee war in der Frühen Neuzeit nicht nur eine Barriere, als die sie im späteren Verlauf der Geschichte wahrgenommen wurde, sondern auch eine Kontaktzone; ihre Anrainerländer standen in vielfältigen Beziehungen zueinander – Handel, Diplomatie aber auch Krieg begünstigten den Austausch untereinander und somit auch die Migration. Ziel des Workshops ist es, ein differenzierteres Bild über die Dynamik künstlerischer Transferprozesse und die tatsächlichen Arbeitsbedingungen in der Ostseeregion zu bekommen. Dabei interessieren nicht nur Metropolen wie Danzig, die hierbei besondere Anziehungskraft ausübten, und nicht nur die niederländischen Künstler und Kunsthandwerker, die die personenstärkste Einwanderungsgruppe rund um die Ostsee darstellten. Vielmehr soll der Blick auf verschiedene Gruppen und Individuen sowie die gesamte Ostseeregion gerichtet werden: auf die Königreiche Polen, Dänemark und Schweden (mit seinen Ostseeprovinzen), das Herzogtum Kurland oder auch Städte wie beispielsweise Stockholm, Riga oder Reval. Dabei können folgende Fragen als Ausgangspunkt dienen: Was motivierte die Künstler zur Migration und welche Ziele steuerten sie an? Was machte einen Ort für die Ankömmlinge attraktiv? Blieben die Künstler an ihrer neuen Wirkungsstätte, kehrten sie wieder in ihre Heimat zurück oder wanderten sie vielleicht sogar weiter? Welche künstlerische Entwicklung nahmen sie in ihrer neuen Heimat und welche Rolle spielten sie dort? Wie integrierten sie sich vor Ort?
Das Interesse gilt individuellen Karrieren, die vom Erfolg gekrönt waren oder scheiterten. Willkommen sind außerdem Beiträge mit Überblickscharakter, die ganze Gruppen von Akteuren, Städte oder Routen in den Blick nehmen. Darüber hinaus könnten auch Studien zu reisenden Literaten, die eine interessante Vergleichsgruppe darstellen, einbezogen werden.
Senden Sie bitte ihren Themenvorschlag in Form eines einseitigen Exposés und ein kurzes CV bis zum 31. Oktober 2017 an Agnieszka Gąsior (agnieszka.gasior@leibniz-gwzo.de).
Organisation:
Agnieszka Gąsior (agnieszka.gasior@leibniz-gwzo.de)
Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
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Successful immigrants: Artist immigrants to the Baltic Sea area in times of the Nordic Wars (1554-1721)
Place: Leibniz Institut für die Geschichte und Kultur des östlichen Europas (GWZO), Reichsstr. 4-6, D–04109 Leipzig
Movement and mobility had always been important engines for innovation and development in arts. Together with artists, also new ideas, concepts, styles and techniques traverse boundaries and mix up with traditional and constricted habits at their place of arrival.
Long hikes to foreign countries implied a high risk in Early Modern Times since knowledge about far regions was limited and traveling arduous. Nevertheless, a surprisingly high activity of migration can be observed in artistic professions. The planned workshop seeks to explore the latter phenomenon in the Baltic Sea area.
The Baltic Sea in Early Modern Times wasn’t only a barrier as which it was observed in the further course of history, but also a contact zone. Its neighbouring countries were intertwined in various forms of relations – trade, diplomacy, but also wars gave rise to more exchange and thus encouraged migration movements.
The workshop aims to shape a more differentiated picture about the dynamics of artistic transfer processes and labour conditions in the Baltic region. In this regard, the workshop will focus not only on major cities like Gdansk, which had a special appeal on artists; or Dutch artists and craftsmen, which represented the largest group of immigrants to the Baltic region. Rather, the workshop will target different groups and individuals as well as the entire Baltic Sea area: the Kingdoms of Poland, Denmark and Sweden (including its Baltic provinces), the Duchy of Courland or cities like Stockholm, Riga or Reval.
In this connection the following questions can serve as opening questions: What reasons motivated the artists to migrate and what goals did they pursue? What made a place attractive for the arrivals? Did the artists stay in their new domains, did they return home or did they continue traveling? How did the artistic development proceeded and how did they integrate in their new home places?
Any project that concerns individual artist careers, rewarded with success or failed, will be of interest for the workshop. The workshop also welcomes papers offering an overview, focusing on protagonists, cities or routes. Furthermore, proposals concerning traveling writers may be included as possible comparison group.
Please send your one-page proposal and short CV to Agnieszka Gąsior at agnieszka.gasior@leibniz-gwzo.de by October 31th 2017.
Organizer:
Agnieszka Gąsior (agnieszka.gasior@leibniz-gwzo.de)
Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
Workshop "Hansequellen" - Einführung in die mittelniederdeutsche Überlieferung Lübecks und des Hanseraums, Lübeck, 25.-29. Juli 2017
Für wen?
Für Studierende und Interessierte aus verschiedenen Disziplinen.Historiker, Kunsthistoriker, Sprachwissenschaftler und Archäologen - sie alle sind eingeladen, anhand von Quellen zur Kunst und Kultur der Hanse das Mittelniederdeutsche und seine Grammatik kennenzulernen.
Bewerbungen bitte per Email mit einem Lebenslauf und kurzem Motivationsschreiben (max. eie Seite lang als PDF-Datei) bis zum 12.07.2017 an Prof. Dr. Hiram Kümper: hiram.kuempe@uni-mannheim.de
Referenten: Prof. Dr. Hiram Kümper, Universität Mannheim, PD Dr. Jörn Bockmann, Europa-Universität Flensburg, Franziska Evers, Europäisches Hansemuseum
Lübeck
Workshop III (28-30.9.2017), Uppsala University, Sweden
In continuation of the series of NOS-HS workshops on the Hanse and its aftermath and Scandinavian research, we will organize the third workshop with the title Emerging Symbolical and Functional Significances of Art and Architecture in the Northern Hanseatic City. The venue will take place in Uppsala, Sweden, with an excursion to Stockholm, from the 28th to the 30th of September 2017.
Art and architecture in Scandinavia during the Hanse period is a vast research area, where the question of ‘Hanseatic’ vs. Scandinavian or general European influences needs to be reassessed. In the last thirty years, new conceptual devices have been developed and honed for use in historical and social contexts. Concepts like ‘identity and individuation’ or ‘space and spatiality’ can help Hanse historians of art and culture analyse their historical material, spread over space and time, in an innovative way. Art was mostly an integrated part of religious life, which is another important desideratum in research. How were the Hanse merchants and craftsmen in Scandinavia integrated into the liturgy and cult of saints of the local church? How did various cults ‘travel’ via Hanse routes? The veneration of S. Olav by the Hanseatic ‘Bergenfahrer’ is known, but needs still to be put into wider context. S. Bridget, her writings, her cult and her monasteries are another example of cultural influences spreading not only from South to North, but also viceversa, via Hanse channels. Scandinavian pilgrims, in turn, took advantage of Hanse routes and transport facilities to get to Wilsnack, Cologne, Rome or Santiago. Musical as well as literary influences travelled via Hansa routes, as earlier research could show. These older findings need to be reassessed and put into a wider context of cultural communication, thus connecting with the theme of Workshop II in Tampere.
Please note the date 28th to the 30th of September 2017!
Proposals and other suggestions should be submitted by 4.8.2017 to:
Jan von Bonsdorff, Uppsala University
jan.von.bonsdorff@konstvet.uu.se
Hansischer Geschichtsverein und Copernicus-Vereinigung für Geschichte
und Landeskunde Westpreußens
17.03.2017-18.03.2017, Lübeck, Europäisches Hansemuseum Lübeck, An der
Untertrave 1, 23552 Lübeck
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17.03.17:
14:15 Uhr: Eröffnung der Tagung (Matthias Puhle, Jürgen Sarnowsky)
I. Stadtbücher und Amtsbücher
14:30 - 16:00 Uhr:
Henning Steinführer: Stadtbücher als Quellen
Dieter Heckmann: Die Edition der Kulmer Stadtbücher
16:30 - 18:00 Uhr:
Alexander Krey / Philipp Höhn:
Die Stadtbücher als Rechtsquellen
Jürgen Sarnowsky:
Stadtbücher-Editionen und Ständeakten
18.03.17:
II. Die hansischen Editionen auf dem Prüfstand
9:30 - 11:00 Uhr:
Carsten Jahnke:
Die Editionsreihen HR und HUB
Angela Huang / Ulla Kypta:
Kritische Überlegungen zu den hansischen Editionen
11:30 - 13:00 Uhr:
Stuart Jenks:
Editionen "nicht hansischer" Quellen zur hansischen Geschichte.
Matthias Puhle:
Zusammenfassung
Schlussdiskussion
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Jürgen Sarnowsky, Prof. Dr.
Universität Hamburg, Historisches Seminar, Von-Melle-Park 6, 20253
Hamburg
040 / 42838 2581
040 / 42838 3955
juergen.sarnowsky@uni-hamburg.de
Heavenly Fabrics
The University Museum of Bergen
has the pleasure to invite you to a one-day symposium
and workshop around textiles in medieval churches
organized by Justin Kroesen and Hana Lukešová
Tuesday 29 November 2016, 9 a.m. Stein Rokkans hus/ Nygårdsgaten 5;
Historisk museum/ Haakon Sheteligs plass 10
http://www.uib.no/en/universitymuseum/
101161/workshop-heavenly-fabrics
Registration within 11 November 2016
https://skjemaker.app.uib.no/view.php?id=2393514
Tagung: Schiffbruch in der Vormoderne. Zur Geschichte eines in Sprache, Schrift und Objekten konservierten Risikos. Bremerhaven 08.07.2016-09.07.2016. Anmeldung bis: 04.07.2016
Schiffbruch ist eine Erfahrung, die in jüngster Zeit auf erschütternde Weise wieder in das alltägliche Bewusstsein auch der Europäer gerückt ist. Das Wissen um dieses Risiko, um die „kalkulierte
Gefahr“ (Burkhardt Wolf) prägte wohl besonders in der europäischen Vormoderne deren ‚Erfahrungsraum‘ Meer, der lange Zeit als Un-Ort oder als Ort der Herausforderung oder Verletzung von Grenzen
menschlicher Existenz galt. Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte ist voller Schiffsunglücke: Könige, Kaufleute, Pilger und andere Reisende erlitten Schiffbruch, Untergang oder
Strandung. Politische Folgen wie etwa diejenigen des Schiffbruchs Richards Löwenherz sind genauso bekannt wie die lange Zeit wirksamen Bewältigungsstrategien im ökonomischen und religiösen
Versicherungsbedürfnis der Besatzungen, Financiers und Reisenden.
Gegenüber der in jüngerer Zeit verstärkten Erforschung von Seekriegen, Piraterie oder Kaperschifffahrt ist der Schiffbruch als Elementarerfahrung der Vormoderne in der Forschung noch
unterrepräsentiert. Dies gilt ganz besonders für das Mittelalter, aber – trotz leichten Forschungsvorsprungs – auch noch für die Frühe Neuzeit. In Anlehnung an jüngere Forschungen etwa zu Gewalt-
und Kriegserfahrungen jener Jahrhunderte, aber auch zur Wahrnehmungsgeschichte des Meeres, soll in Bezug auf das Phänomen ‚Schiffbruch‘ ein pragmatischer, dreistufiger Erfahrungsbegriff Anwendung
finden: Erfahrung soll verstanden werden als Wahrnehmung, Deutung und materielle wie mentale Bewältigung von Schiffbrüchen von Mittelalter. Diese drei Momente von Erfahrung stehen dabei nicht
getrennt nebeneinander, sondern überlappen sich, sind andererseits aber auch nicht aus allen Quellentypen gleichermaßen zu entnehmen. Umso mehr ist es von entscheidender Bedeutung, am Anfang
eines größeren Forschungsvorhabens über Schiffbruch in der Vormoderne in einem gattungstypologischen Vergleich die für das Thema zur Verfügung stehenden Quellen auf die jeweiligen analytischen
Potentiale zu prüfen.
Die drei Aspekte „Sprache“, „Schrift“ und „Objekte“ verweisen im Ersten auf die Kommunikationssituationen bei/nach/über Schiffbruch, sodann auf den Prozess der Verschriftlichung und die gegebene
schriftliche Überlieferung sowie im letzten Punkt sowohl auf die sprachliche und schriftliche Be- und Verhandlung der Überreste (etwa des Strandgutes in Korrespondenzen und Rechnungen) als auch
auf die materielle Überlieferung und deren Aufbereitung in Forschung und musealer Praxis – die wiederum eine eigene, zeitgenössische Erfahrungskategorie zum Thema begründet. Damit soll der
bereits in Angriff genommenen Untersuchung von Selbstkonstitution sowie von Raum- und Wissenskonstitution im Zuge von Schiffbrucherfahrungen der Vormoderne nun eine in Materialitäten gebundene,
„konservierte“ Interaktionsperspektive hinzugestellt werden.
Freitag, 8. Juli 2016
14.15 Uhr
Gabriel Zeilinger, Kiel/Bremerhaven:
Begrüßung und Einführung
14.45 Uhr Kaffeepause
15.15 Uhr
Moderation: Hiram Kümper, Mannheim
Mike Belasus, Bremerhaven:
Tatort Schiffbruch – eine maritim-archäologische Perspektive
Christian Peplow, Greifswald:
Schiffbruch und materielle Kultur nach Bildquellen und Inventarlisten
Diskussion
Kurze Pause
17.00 Uhr
Meredith Greiling, Hull/Windermere:
Sacred Vessels: Exploring the Tradition of Church Ship Models in Northern Europe, 1400–1700
18.00 Uhr
Marleen von Bargen, Bremerhaven:
Abendführung zur Sonderausstellung Seenotrettung
Samstag, 9. Juli 2016
9.00 Uhr
Moderation: Burkhardt Wolf, Berlin
Christian Manger, Bremen/Bremerhaven:
“…nuncius noster vix nudus evasit, pluribus ibi nobilibus viris submersis” – Gefahren der Seefahrt im Nordeuropa des 13. Jahrhunderts
Miriam Stamm, Lübeck/Bremen:
Schiffsbruch als Glaubensprüfung – Einblicke in die Reisebeschreibung von Marcus Voß (1777)
Diskussion
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr
Anna-Paloma Biernath/Daniela Ssymank, beide Kiel:
Vorstellung des Kieler Projektseminars „Schiffbruchsmeldungen. Eine Erhebung zu den Dimensionen eines Risikos in der Vormoderne“
12.00 Uhr
Benjamin Scheller, Duisburg-Essen/Konstanz:
Abschließender Kommentar
Schlussdiskussion
Anmeldungen (bis 04.07.2016) erbeten an:
Frau Monika Lüder-Pohlenz, Deutsches Schiffahrtsmuseum,Hans-Scharoun-Platz 1, D-27568 Bremerhaven, Tel. +49 (0)471 4820743,
Email: Lueder-Pohlenz@dsm.museum
Gabriel Zeilinger
Historisches Seminar
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
0431-880-3797
zeilinger@histosem.uni-kiel.de
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Call for Papers
NOS-HS project: The Hansa in the North - Cultural and Social Transformations. A Reassessment
Conference I: “The Hanse and its Aftermath in the North: Historiographic Changes and Challenges”
Copenhagen/Scania, June 1st.-3rd. 2016
Organized by Carsten Jahnke, University of Copenhagen
Christian Krötzl, University of Tampere
Jan von Bonsdorff, University of Uppsala
Deadline for submissions: March 11, 2016
The bane of the Hanseatic League is its historiography. The league itself vanished in the course of the 17th century because of economic reasons and by 1800, the League was an almost forgotten, old and unpolitical antiquity, as the first historiographer, Georg Sartorius von Waltershausen, stated in 1802. But this neutral state of antiquity opened up the doors of hell for all kind of historiographical interpretations. Already in the second edition of Sartorius book, published in 1830, the Hanseatic League suddenly became the spearhead of the striving German bourgeoisie and its impetus of liberty against the old regime, in the 1870ties and following the interpretations became at one hand militarised (the League as a sea power) and at the other hand the League was created as the bearer of real Protestantism. Since the 1920ties the League was transformed by racial ideology and became the bearer of German culture and supremacy, an idea, that became only remodeled after 1945. By this the historical concept of this League was more a mirror of its time, than an image of the past.
But the League was not only an image of German mental state, the interpretation of the League mirrors also the Scandinavian concept of Germany. Since the 19th century, the Hanseatic League was used as a political argument against Germany: So as the League (allegedly) had subjugated Scandinavia and its economy, the new Germany will rule Scandinavia. The “decline” of the Scandinavian economy (in regard to the World economy) was certainly seen as a result of hanseatic politics as an alleged high foreign influence in these countries. And even the Scandinavian historiography itself used up to the 1970ties the imagine of the “bad German superpower Hanseatic League”, to promote their own domestic political agendas. Because of this, Hanseatic League is seen as a kind of invective, at least in Norway, or at least negative, as in Denmark and Sweden.
On the other side, all five Scandinavian countries have also to struggle with some “positive effects” of the League, effects that were mentioned, but not really knotted to the bad imagine of the League itself. The German influence in Scandinavia is a viral part of the cultural heritage, from fastelavnsboller/semlor (traditional pre-Lenten-foods), idioms, like the Finnish name for bread (leipä from German Laib) via names like the German Kopenhagen (merchants harbour) to places and buildings like Bryggen in Bergen or the fact, that the Protestant ideas were spread and sponsored by German merchants and the Scandinavian nobility had traded and was orientated to the League.
The imagine of the Hanseatic League has therefore - up to now – a Janus face. On one side the League is the bad superpower on the other side part of the cultural heritage.
This ambiguity shall be the main focus of this workshop in June 2016. The workshop shall discuss the following main questions:
- The use of the Hanseatic League in the Scandinavian political propaganda in the 19th and 20th century.
- The description and use of the hanseatic League in the Scandinavian historiography.
- The imagine of the Hanseatic League in the public, mainly in newspapers, radio and novels.
- The Hanseatic League as part of the “good” Protestantic reformation and tradition.
- The Hanseatic League and its remains in Scandinavia.
The conference is full sponsored by the NOS, so all expenses will be covered.
Proposals must be submitted to:
Carsten Jahnke
The SAXO Institute
University of Copenhagen
jahnke@hum.ku.dk
4. Internationaler Nachwuchsworkshop zur Hansegeschichte,
15. bis 16. Mai 2016 in Braunschweig
‚Konflikte allerorten‘ - neue Quellenuntersuchungen zur Braunschweiger Schicht von 1374 und zu wirtschaftlichen Normierungssbestrebungen im hansischen Handel
Der Workshop richtet sich an DoktorandInnen und fortgeschrittene Studierende, die sich im Zuge einer wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeit mit der Hanse beschäftigen oder deren Arbeiten Themenbereiche der Hansegeschichte berühren.
Weitere Informationen sind unter http://www.uni-oldenburg.de/hansischer-nachwuchsworkshop/ verfügbar.
Die Tagungssprache ist Deutsch bzw. Englisch – zumindest gute passive Deutschkenntnisse sind erforderlich.
Wir bemühen uns, eine Reisekostenunterstützung für die TeilnehmerInnen zu ermöglichen.
Maartje A.B. (Nijmegen/Niederlande), Anna Binde (Eisenach), Michael Meichsner (Greifswald), Lena Mühlig (Bornholm/Dänemark), David Weiss (Oldenburg)
Anmeldung: bis 29. Februar 2016, Lebenslauf und Motivationsschreiben mit kurzer Projektskizze (600 Wörter) an hanseworkshop@t-online.de
Festkolloquium zur Verabschiedung von Rolf Hammel-Kiesow im Europäischen Hansemuseum in Lübeck am 29. Juni 2016, 12 bis 18.30 Uhr
Grußworte von Dr. Felicia Sternfeld (Europäisches Hansemuseum Lübeck), Kathrin Weiher (Kultursenatorin der Hansestadt Lübeck), Dr. Jan Lokers (Archiv der Hansestadt Lübeck)
Vorträge
Prof. Dr. Oliver Auge (Christian-Albrechts-Universität Kiel)
Dr. Angela Ling Huang (Universität Kopenhagen)
Prof. Dr. Stuart Jenks (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Dr. Justyna Wubs-Mrozewicz (Universität Amsterdam)
Prof. Dr. Carsten Jahnke (Universität Kopenhagen)
Dr. Ulla Kypta (Universität Basel)
Prof. Dr. Matthias Puhle (Otto von Guericke Universität Magdeburg)
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Tagung
In Lippstadt findet am Samstag, 4. Juni 2016 ein ganztägiges (9-18 Uhr) Symposium zum Thema "Die Westfälischen Wurzeln der gesellschaftlichen und staatlichen Entwicklung des Baltikums - Spuren und Verknüpfungen" statt. Weitere Infos unter: http://baltikumsymposium.kultur-in-lippstadt.de/
Programm
09.20 h – 09.45 h
Wolfgang Streblow
Eröffnung des Symposiums
Bürgermeister Christof Sommer
Grußwort
Franz-Ulrich Lücke
Grußwort
Dr. Marlies Wigge
Grußwort
09.45 h – 10.00 h
Friedhelm Arnoldt, M.A.
Einführung in Thema und Tagungsablauf,
Vorstellung der Referenten.
10.00 h – 10.45 h
Hans-Martin Arnoldt, ArchOAR
Das Baltikum im Spiegel der Karthographie und Territorialentwicklung.
10.55 h – 11.40 h
Dr. Claudia Becker, StädtOArchRin.“
Auf den erreichbaren Vortheil bedacht:”
Bernhard II. zur Lippe und Livland.
11.50 h – 12.35 h
Hermann Großevollmer, OStR i. E.
Das ‚Lippiflorium‘, die Versvita Bernhard II. zur Lippe, -
eine „Bereicherung unter den Quellen der ältesten livländischen Geschichte“
(Eduard Winkelmann)?
12.45 h – 13.30 h
MITTAGSPAUSE
13.30 h – 14.15 h
Dr. Manfred von Boetticher, LtArchDir a.D.
Die Rolle des westfälischen Adels bei Aufbau und
Abwicklung des altlivländischen Staatensystems.
14.25 h – 15.10 h
Friedhelm Arnoldt, M.A.
Die Dynastie Kett(e)ler und das Herzogtum Kurland -
mit einem westfälischen Adelsgeschlecht auf dem Weg
zu einem modernen Staat?
15.20 h - 15.40 h
KAFFEEPAUSE
15.40 h – 16.25 h
Ruta Brusbarde, M.A.
Westfälische Impulse in den städtischen Verwaltungen
des Baltikums. Der Rigaer Rat im 15. Jahrhundert.
16.35 h – 17.20 h
Detlef Henning, M.A.
Westfalen im Baltikum – Balten in Westfalen –
Eine Beziehungsgeschichte (1800 – 2000).
17.30 h
Friedhelm Arnoldt, M.A.
Schlußwort, Beendigung des Symposiums
.
Tagungsort:
Thomas-Valentin-Stadtbücherei
Fleischhauerstraße 2,
59555 Lippstadt
Parken: Tiefgarage Kahlenstraße
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Montag, 16.05.2016
19:30 Uhr
Geselliger Abend,
Restaurant Al Duomo, Ruhfäutchenplatz 1, 38100 Braunschweig
Dienstag, 17.05.2016, Altstadtrathaus, Dornse
09:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
09:30 Uhr
JÜRGEN SARNOWSKY (Hamburg) Die Hanse und der Deutsche Orden
10:15 Uhr
NILS JÖRN (Wismar) "De van der Wismer hebben nen gelt".
Die mecklenburgischen Städte als laue Verbündete ihres Landesherrn in der Grafenfehde
11:00 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr
ANDRÉ KÖLLER (Papenburg)
Landesherrliche Handlungsspielräume im hansischen Durchgangsgebiet am Beispiel der Grafen von Hoya
12:15 Uhr -
RUDOLF HOLBACH (Oldenburg) So nemen de Vresen dem copmanne alle gude. Hansestädte und Herrschaftsträger im deutschen Nordwesten
13:00 Uhr
Mittagspause
14:30 Uhr
Vorstellung der Ergebnisse des 4. Internationalen Nachwuchs-Workshops zur
Hansegeschichte: Konflikte allerorten – neue Quellenuntersuchungen zur Braunschweiger Schicht von 1374 und zu wirtschaftlichen Normierungsbestrebungen im hansischen Handel
ANJA RASCHE (Lübeck)
Vorstellung des Netzwerks „Kunst und Kultur der Hansestädte“
ANNA PAULINA ORLOWSKA (Warschau) Johan Pyre – ein Kaufmann und sein Handelsbuch im spätmittelalterlichen Danzig
16:00 Uhr
Stadtführungen
Öffentlicher Vortrag
19:00 Uhr
HENNING STEINFÜHRER (Braunschweig) Die große Stadt im kleinen Land. Zum
Verhältnis der Stadt Braunschweig zu den Welfenherzögen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit
anschließend Empfang
Mittwoch, 18.05.2016, Altstadtrathaus, Dornse
09:00 Uhr MATTHIAS MEINHARDT (Wittenberg) Affront und Dialog. Die Kommunikation zwischen der Stadt Braunschweig und Herzog Heinrich d. J.
09:45 Uhr
JOCHEN RATH (Bielefeld) Pakte und Publizistik. Zum Verhältnis zwischen den Braunschweiger Herzögen und der Stadt Braunschweig im 17. Jahrhundert
10:30 Uhr
Kaffeepause
11:00 Uhr
KLAUS KRÜGER (Halle) Zwischen Herren und Hanse. Die Städte der Mark Brandenburg im 14. und 15. Jahrhundert
11:45 Uhr
Mitgliederversammlung
13:00 Uhr
Mittagspause
14:30 Uhr
INES WEBER /DAVID WEISS (Oldenburg) Faule Kompromisse? Erzbischof Nikolaus II. und Bremen
15:15 Uhr
MICHEL SCHOLZ (Potsdam)
Zwischen Selbstbehauptung und Unterwerfung – Die Städte Magdeburg und Halle und
die Erzbischöfe von Magdeburg in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
anschließend Schlussdiskussion
Der Verein ist bei allen Veranstaltungen außerhalb des wissenschaftlichen Programms nur Vermittler, nicht Unternehmer.
Donnerstag, 19.05.2016
Exkursion nach Wolfenbüttel (Stadtführung, Besichtigung des Niedersächsisches Landesarchivs am Standort Wolfenbüttel und der Herzog August Bibliothek)
Abfahrt: 09:30 Uhr
Rückkunft: 15:45 Uhr
Fahrpreis, Führungen und Mittagsbuffet je nach Teilnehmerzahl
zwischen 25 € und 35 €
Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.
Ortskomitee:
Dr. Henning Steinführer, Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1, 38100 Braunschweig
Tel.: 0531 4704711, Fax: 0531 4704725
E-Mail: henning.steinfuehrer@braunschweig.de
Rückfragen bitte an Ortskomitee oder
Hansischer Geschichtsverein, Mühlendamm 1-3; 23552 Lübeck;
Tel.: 0451 122 4152; E-Mail: archiv@luebeck.de
Die Tagung findet in Kooperation mit dem Stadtarchiv Braunschweig statt.
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Die Goldene Tafel, das ehemalige Hochaltarretabel der Benediktinerklosterkirche St. Michaelis zu Lüneburg, gehört zum kostbarsten Besitz des Landesmuseums Hannover.
Seit 2006 ist die Goldene Tafel Gegenstand eines interdisziplinären Forschungsprojektes. In Kooperation mit der Gemäldegalerie Berlin, der Goethe-Universität Frankfurt und der Hochschule für Angewandte Kunst in Hildesheim haben Restauratoren, Kunsthistoriker und Historiker das Objekt grundlegend untersucht. Auf der Tagung werden die Forschungsergebnisse der Projektgruppe präsentiert und im Kontext der norddeutschen Retabelkunst um 1400 diskutiert. Die Tagung bildet zugleich den Auftakt zu einer umfassenden Restaurierung des Objektes, die seit Anfang 2016 in einer offenen Werkstatt im Landesmuseum erfolgt.
Donnerstag, 7. Apri
9.00 Einlass
9.30 Begrüßung
Katja Lembke, Direktorin
Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung
Antje-Fee Köllermann, Kuratorin Alte Meister
Memoria und fürstliche Repräsentation. Welfische Erinnerungskultur in der Lüneburger St. Michaeliskirche
Moderation: Thorsten Albrecht
10.00–10.30 Hansjörg Rümelin (Hannover): Neue Überlegungen zur Sakraltopographie von St. Michaelis in Lüneburg
10.30–11.00 Lukas Weichert (Göttingen), „Darin ein altar Daffel, wie ein zimlich Disch von lautter klarem arabischem golt“– Die Goldene Tafel in St. Michaelis zu Lüneburg und ihre Überlieferung in den schriftlichen Quellen
11.10–11.40 Kaffeepause
11.40–12.10 Arwed Arnulf (Göttingen): Funktionsverlust, Inszenierung und repräsentative Inanspruchnahme: Die Goldene Tafel von St. Michael in nachrefomatorischer Zeit
12.10–12.30 Carola Fey (Stuttgart, Landesmuseum Württemberg): Die Blutenburger Tafel. Ein Reliquienschatz der bayerischen Herzöge im Bild
12.40–14.30 Mittagspause
Reliquien und Schatzkunst in mittelalterlichen Altarretabeln
Moderation: Matthias Weniger
14.30–15.00 Johannes Tripps (Leipzig, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur) Am Rande der Benutzbarkeit: Mechanische Reliquienretabel
15.00–15.30 Joseph Salvatore Ackley (New York, Columbia University): Not only reliquiaries: Precious-metal objects and statuettes within the late medieval winged altarpiece
15.40–16.00 Kaffeepause
Die Goldene Tafel: Konstruktion, Werktechnik und Restaurierungsgeschichte
Moderation: Jochen Sander
16.00–16.30 Eliza Reichel, Bernadett Freysoldt (Landesmuseum Hannover, Projektgruppe Goldene Tafel): Die Goldene Tafel – Konstruktion und Skulpturenherstellung
16.30–16.50 Iris Herpers (Landesmuseum Hannover): Die Restaurierungsgeschichte der Goldenen Tafel
17.00–18.00 Möglichkeit zur Besichtigung der Goldenen Tafel in der Werkstatt (für Redner)
18.00–18.45 Möglichkeit zur Besichtigung der Goldenen Tafel (für Teilnehmer)
19.00 Abendvortrag
Matthias Weniger (München, Bayerisches Nationalmuseum): Museum statt Kirche. Über den Umgang mit Altären im säkularisierten Raum
Im Anschluss Empfang im Landesmuseum Hannover
Freitag, 8. April
Technologische Befunde und ihre Bedeutung für die Werkgenese der Goldenen Tafel
Moderation: Henrik Schulz
9.00–9.20 Ivo Mohrmann (Dresden, Hochschule für Bildende Künste): Experimenta de coloribus.
Farbe und Tusche anreiben – Beschreibungen in Quellenschriften um 1400
9.25–9.45 Heike Stege (München, Doerner Institut), Jana Sanyova (Brüssel, Institut royale du Patrimoine artistique): Materialanalytische Erkenntnisse zu den anorganischen Farbmitteln und Blattmetallen der Goldenen Tafel von Lüneburg
9.45–10.05 Jana Sanyova: Organic pigments in the Goldene Tafel from Luneburg. The results of dyes analyses correlated with the color inscriptions on the sculptures
10.05–10.25 Patrick Dietemann, Christoph Steuer und Ursula Baumer (München, Doerner Institut): Zu den Bindemitteln der Goldenen Tafel von Lüneburg
10.40–11.00 Kaffeepause
Moderation: Katja von Baum
11.00–11.20 Babette Hartwieg, (Berlin, Gemäldegalerie, Projektgruppe Goldene Tafel): Die Goldene Tafel – Bildvorbereitung, Metallauflagen und ihre Verzierung
11.20–11.40 Ramona Roth (Berlin, Projektgruppe Goldene Tafel): Brokatimitationen an der Goldenen Tafel – Herstellung und Musterrepertoire
11.50–12.30 Eliza Reichel, Bernadett Freysoldt, Babette Hartwieg (Projektgruppe Goldene Tafel): Die Goldene Tafel – Techniken der Malerei und Skulpturenfassung
12.30–12.50 Harald Theiss (Frankfurt, Liebighaus): „…Nimm dein feines Gold und fasse es sachte mit einem Paar Zängelein…“ – Beobachtungen und experimentelle Versuche zur mittelalterlichen Vergoldungstechnik
13.00–14.30 Mittagspause und Gelegenheit zur Besichtigung der Goldenen Tafel
Norddeutsch, mitteldeutsch, westdeutsch oder niederländisch? Skulptur und Malerei um 1400: Retabelformen, Werkstätten und Produktionsweisen
Moderation: Bernd W. Lindemann
14.30–15.00 Peter Knüvener (Landesmuseum Hannover, Projektgruppe Goldene Tafel): Unerreichbarer Höhepunkt? Die Skulpturen der Goldenen Tafel und ihre Nachfolgewerke in Norddeutschland
15.00–15.30 Ingrid Geelen (Brüssel, Institut royale du Patrimoine artistique): Export and its filiations: The Bokel Altarpiece and relative works
15.40–16.10 Petra Marx (Münster, LWL-Museum für Kunst und Kultur): Westfälische Skulptur des 14. Jahrhunderts. Forschungsstand und offene Fragen
16.10–16.40 Jan Richter (Lübeck, Annen-Museum): Skulptur in Lübeck um 1400
16.50–17.00 Kaffeepause
17.00–17.30 Antje-Fee Köllermann (Hannover, Landesmuseum Hannover): Wie international ist die internationale Gotik der Goldenen Tafel?
17.30–18.00 Elena Kozina (Freiburg, Corpus Vitrearum Medii Aevi): Glasmalerei in Niedersachsen um 1400 oder zum Phantom des Lübeck-Lüneburger Kunstkreises
Samstag, 9. April
Moderation: Jörg Richter
9.00–9.30 Won Andres (Mainz): Netze–Osnabrück–Wormeln–Münden. Werkstattkontinuitäten in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
9.30–10.00 Stephan Kemperdick (Berlin, Gemäldegalerie): Das Schottener Retabel
10.00–10.30 Katrin Dyballa (Berlin, Gemäldegalerie): Made in Flanders – Sechs kleine Flügelretabel aus dem ehemaligen Zisterzienser-Kloster in Rostock
10.30-11.00 Kaffeepause
Moderation: Babette Hartwieg
11.00–11.30 Nicola Costaras (London, Victoria and Albert Museum), Painting in Hamburg: Master Bertram’s Apocalypse Triptych in the V&A: production, restoration and display
11.30–12.00 Silvia Castro (Hamburg, Hamburger Kunsthalle), Untersuchungsergebnisse zum Thomasaltar von Meister Francke
12.30–13.00 Katja von Baum (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum)
Beobachtungen zum Meister von St. Laurenz
13.10 Abschlussdiskussion
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5
30169 Hannover
www.landesmuseum-hannover.de
Anmeldung bis zum 15. März 2016 an:
Dr. Antje-Fee Köllermann
Antje-Fee.Koellermann@landesmuseum-hannover.de
0049 (0) 511/9807-686
Geplante Tagung
Die Lüneburger Goldene Tafel im Kontext
Forschungen zu Technik, Gestalt und Bedeutung nordeuropäischer Retabel um 1400
Hannover, 7.-9. April 2016
Zum kostbarsten Besitz des Landesmuseums Hannover gehört ein Hauptwerk der Internationalen Gotik um 1400, die sogenannte „Goldene Tafel", das ehemalige Hochaltarretabel der Benediktinerklosterkirche St. Michaelis zu Lüneburg. Die vier erhaltenen Altarflügel zeigen umfangreichen Skulpturenschmuck und aufwendige Malereien; im verlorenen Schrein wurde der Kirchenschatz des traditionsreichen Klosters präsentiert. In seinem Zentrum befand sich jene hochmittelalterliche, mit Goldblech verkleidete Tafel, die dem Werk seinen Namen gab. Um sie herum war eine Fülle von Reliquiaren gruppiert. Einige davon haben sich im Museum August Kestner erhalten, andere, heute verlorene Arbeiten sind durch alte Beschreibungen, Zeichnungen und Kupferstiche dokumentiert. Insgesamt gehört das Retabel nicht nur zu den vielgestaltigsten, sondern auch zu den am besten dokumentierten Altarensembles seiner Zeit.
Seit 2012 ist die Goldene Tafel Gegenstand eines interdisziplinären, von der VolkswagenStiftung, der Klosterkammer Hannover und der FAMA-Kunststiftung geförderten Forschungsprojektes. In Kooperation mit der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim untersuchen Restauratoren, Kunsthistoriker und Historiker das Objekt. Dabei stehen Fragen zur technologischen Beschaffenheit, zur künstlerischen Verortung sowie zur Geschichte und Nutzung des Werks im Vordergrund. Eine zeitgemäße, konservatorisch nachhaltige und optisch ansprechende museale Präsentation der Retabelflügel wird im Rahmen des Projektes vorbereitet.
Auf der Tagung sollen die Forschungsergebnisse der Projektgruppe präsentiert und in einen größeren Kontext gestellt werden. Erbeten sind daher Beiträge und Poster zu Projekten mit verwandten Fragestellungen, monographische Untersuchungen zu vergleichbaren Objekten sowie Beiträge zu übergeordneten Gesichtspunkten. Ausdrücklich erwünscht sind neuere kunsttechnologische Forschungen sowie Beiträge zur musealen Präsentation umfangreicher Flügelretabel.
Geplante Sektionen/Themenfelder:
– Ein Monumentalbau zur Fürstenmemoria? Der Neubau des Lüneburger Michaelisklosters, seine Ausstattung und seine Funktion(en)
– Memoria und fürstliche Repräsentation. Die welfische Erinnerungskultur im Vergleich
– Inklusion und Repräsentation: Reliquien und "Spolien" an Altären des 14. und 15. Jahrhunderts
– Werkspuren der Bildschnitzer, Unterzeichnungen, Übertragungs- und Dekorationstechniken. Technologische Befunde und ihre Bedeutung für das Verständnis der Werkgenese großer Retabel mit Malerei und Schnitzwerk
– Norddeutsch, mitteldeutsch, westdeutsch oder niederländisch? Skulptur und Malerei um 1400: Retabelformen, Werkstätten und Transfer
– Präsentationsformen und -möglichkeiten mittelalterlicher Altarretabel im Museum
Anmeldungen von Beiträgen für einen 30-minütigen Vortrag oder eine 5-minütige Posterpräsentation richten Sie bitte bis zum 30. September 2015 an antje-fee.koellermann@landesmuseum-hannover.de. Wir bitten um Angabe eines Titels sowie eine kurze Inhaltsangabe (max. 2000 Zeichen) auf Deutsch, Englisch oder Französisch.
Die Publikation der Vorträge und Poster in den Niederdeutschen Beiträgen zur Kunstgeschichte ist geplant.
Veranstalter: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Projektgruppe: Dr. des. Dipl.-Rest. Bernadett Freysoldt, Dr. Dipl.-Rest. Babette Hartwieg
(Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin); Dipl.-Rest. (FH) Iris Herpers, Dr. Peter Knüvener, Dr. Antje-Fee Köllermann, Dipl.-Rest. Eliza Reichel, Dipl.-Rest Ramona Roth, Lukas Weichert, M.A.
Schriften und Bilder des Nordens. Niederdeutsche Medienkultur im späten Mittelalter
Interdisziplinäre Fachtagung vom 15. bis 17. Oktober 2015
im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Vom 15. bis 17. Oktober 2015 fand im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald die interdisziplinäre Tagung ‚Schriften und Bilder des Nordens. Niederdeutsche Medienkultur im späten Mittelalter‘ statt, die von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen gefördert wurde. Die thematische Ausrichtung der Tagung war dem Umstand geschuldet, dass dieser Gegenstand in der Forschung lange Zeit vernachlässigt worden ist. Angesichts der kaum noch strukturell oder institutionell verankerten wissenschaftlichen Bemühungen um den mittelniederdeutschen Kulturraum des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit hat sie sich als ebenso notwendig wie fruchtbar erwiesen. Dem ausdrücklich interdisziplinären Ansatz folgend versammelte die Tagung FachwissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen – Geschichte, Sprach- und Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Restaurierung. So dokumentierten die einzelnen Beiträge sowohl den Reichtum an medialen Zeugnissen als auch die Besonderheit und Eigenständigkeit des niederdeutschen Raumes. Des Weiteren konnten in verschiedener Hinsicht die Wechselwirkungen mit anderen Sprach- und Kulturräumen in den Blick genommen werden. Der Zugang über den Schlüsselbegriff „Mittelniederdeutsch“ ermöglichte dabei die sprachliche, räumliche und chronologische Eingrenzung in einem nationenübergreifenden Kontext.
Die beabsichtigte Vielfalt der fachlichen und methodischen Zugriffe spiegelte sich auch in der Zusammensetzung des Organisationsteams: Prof. Dr. Monika Unzeitig, die die Leitung der Tagung übernahm, vom Institut für Deutsche Philologie der Greifswalder Universität wurde unterstützt von Dr. Christine Magin von der Arbeitsstelle Inschriften der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen am Historischen Institut der Universität Greifswald; ferner von Dr. Falk Eisermann, der in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz als Leiter des Referats Inkunabeln/Gesamtkatalog der Wiegendrucke tätig ist, und Dr. Karin Cieslik, ebenfalls vom Institut für Deutsche Philologie an der Universität Greifswald.
Größere Projekte wurden von Jörn Bockmann (Göttingen) und Matthias Schulz/Peter Hinkelmanns (Würzburg/Trier) vorgestellt. Über das Vorhaben von Jörn Bockmann, das der Erschließung der mittelniederdeutschen Literatur dienen soll, wurde bereits im Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung Jg. 2015, H. 2, ausführlich berichtet. Das Projekt von Matthias Schulz und Peter Hinkelmanns ist der Erforschung der Greifswalder Stadtsprache gewidmet, einem bislang kaum erschlossenen und erforschten Phänomen. Das Sozialgebilde Stadt wird dabei, einem Ansatz der Interaktionslinguistik folgend, als Sprach-Raum verstanden. Die aufgeworfenen Fragestellungen betreffen die Erfassung der Textsorten in Greifswald, Orte der Textherstellung, Produzenten, die Sprache der Texte, Themen, Diskurse und intertextuelle Bezüge. Es soll eine eigene digitale Plattform für die Stadtsprache Greifswalds erstellt werden, auf der z. B. das Schrifttum wichtiger Institutionen zugänglich gemacht werden kann.
Eine Gruppe von Vorträgen stellte Forschungs- und Dissertationsvorhaben bzw. Teilaspekte aus diesen Zusammenhängen vor. Doreen Brandt (Rostock) untersuchte am Beispiel der Lieder und Reimpaardichtungen über die Schlacht bei Hemmingstedt (1500) ereignisbezogene Dichtungen Norddeutschlands und ihre Gestaltungsmittel hinsichtlich möglicher Markierungen von politischer und unterhaltender Funktion im Text. Im Vortrag und in der anschließenden Diskussion wurde besonders das Problem des Nachweises von Komik als Werk- und Rezeptionsphänomen besprochen. Luise Czajkowski (Leipzig) befasste sich mit grundsätzlichen methodischen Fragen zur systematischen und chronologischen Beschreibbarkeit von Sprachwandel anhand von spätmittelalterlichen Urkunden und Briefen von Klöstern, Grafen und Städten aus dem niederdeutsch-ostmitteldeutschen Übergangsgebiet. Die vergleichende Auswertung zeigte zum Beispiel für den Ort Alsleben am Ende des 14. Jahrhunderts Sprachwandelphänomene vom Niederdeutschen zum Hochdeutschen wie auch den vom Aussteller abhängigen Sprach- und Schreibusus. Mit diesen differenziert vorgestellten Befunden wurde die klare Abgrenzbarkeit von Sprachräumen problematisiert und auf die Idee der Übergangsräume verwiesen. Niederdeutsche Rundschreiben und Reden vom Hof König Erichs VII. von Dänemark (1426–1435) wurden von Cornelia Neustadt (Dresden/Leipzig) hinsichtlich der Schreibbesonderheiten/-varianten analysiert und – soweit diese identifizierbar waren – in Beziehung gesetzt zu den jeweiligen Schreibern sowie vor allem zu den intendierten Adressaten der Texte. Dabei wurde die besonders enge Verbindung zwischen der dänischen königlichen Kanzlei und der Lübecker Kanzlei deutlich. In der Diskussion standen Fragen nach der sprachlichen Verfasstheit der königlichen Korrespondenz (lateinisch, dänisch, niederdeutsch) im Mittelpunkt mit einem besonderen Blick auf die kontext- und adressatengebundene Funktion des Niederdeutschen in seiner Verschriftlichung für öffentliche Reden und dies in der spezifischen medialen Form der Schriftträger (Rotuli) mit ihren performanzorientierten Regieanweisungen für den Vorleser.
Sprachgrenzen hinweg in Text- und Bildtraditionen verortet und so der Zu
In weiteren Beiträgen wurden Ergebnisse aus fachspezifischen und fächerübergreifenden Forschungszusammenhängen zur Diskussion gestellt. Ingrid Schröder (Hamburg) befasste sich mit der historischen Textsorte ‚Kalender‘ als Teil mittelniederdeutscher Wissensliteratur. Anhand zweier Kalender der Drucker Hans Arndes (1519) und Ludwig Dietz (1523) stellte sie die verschiedenen Wissensgebiete (Zeitrechnung, Astronomie/Astrologie, Medizin/Humoralpathologie), die die Makrostruktur der Textzeugnisse bestimmen, sowie die mikrostrukturellen Anordnungen der Wissensinhalte dar. Ein weiterer Aspekt waren die Präsentationsformen des Wissens (Sprachhandlungen, Zeichencodes) und ihre Funktionen (Memorierverfahren). In der Diskussion ging es um die Materialität der Kalender und die regionale Differenziertheit hinsichtlich der Inhalte, deren Formationen sowie um Quellen für die verschiedenen Wissensgebiete. In den Kontext von literarischen und musikalischen Traditionen sowie in den medialen Zusammenhang von Gebrauchshandschriften gehört der Gegenstand der Untersuchungen von Franz-Josef Holznagel und Annika Bostelmann (Rostock): das ‚Rostocker Liederbuch‘ aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, möglicherweise entstanden im Umkreis der Universitäten Rostock oder Greifswald. Im Zusammenhang mit der Erforschung und Edition des Liederbuchs zeigten die Referenten die weiträumige Zirkulation von Texten und Melodien in größeren Überlieferungszusammenhängen auf. Wege der Überlieferung, Gebrauchskontexte, Rezeptionsspuren und Bezüge zur süddeutschen patrizischen Liedkultur wurden im Anschluss an die Ausführungen besprochen. Die Möglichkeiten performativer Umsetzung der im ‚Rostocker Liederbuch‘ überlieferten Weisen wurden dann im Abendvortrag von Hartmut Möller (Rostock) anhand der Melodienotationen und ihrer Visualisierungsstrategien für die Sangbarkeit des Textes anschaulich vermittelt.
Katharina Glanz (München) widmete sich mit dem Stockholmer Codex Cod. Vu 82 einer spätmittelalterlichen Sammelhandschrift, deren Faszikel teils in dänischer, teils in niederdeutscher Sprache verfasst sind. In der Betrachtung des niederdeutschen Teils wurden die Fülle und die Verschiedenartigkeit der enthaltenen Texte auch in ihrer buchgestalterischen Umsetzung über sammenhang des ‚Kulturraums Norden‘ ein weiteres Mal belegt. Der ‚Magdeburger Prosa-Äsop‘ (1492) in zwei Drucken von Simon Koch und Moritz Brandis wurde von Almut Schneider (Göttingen) in seinen sprachlichen, kulturhistorischen und medialen Bezügen vorgestellt. Ein besonderes Interesse galt den Prozessen der Umgestaltung auf dem Weg des Textes vom oberdeutschen in den niederdeutschen Sprachraum und seiner in den Paratexten angezeigten Funktion als Erbauungsbuch. In der Diskussion wurde der Aspekt der Gebrauchszusammenhänge und der Verbindung zu lateinischen Traditionen vertieft sowie die Erforschung der Holzschnitt-Produktion in Norddeutschland als Desiderat formuliert.
Speziell die kunsthistorischen Tagungsbeiträge zeigten die Notwendigkeit und Produktivität interdisziplinärer Zugänge. Miriam Hoffmann (Kiel) verwies in ihrem Vortrag auf Text-Bild-Beziehungen und -Verknüpfungen am Beispiel norddeutscher Retabel und Epitaph-Tafeln; besonders wurden die Frage nach Rezeptionsmöglichkeiten der niederdeutschen Textteile und ihrer Funktionen (Markierung von Text-Bild-Bezügen, Fürbitte, Ablassversprechen) vor dem Hintergrund der Gestaltung spätmittelalterlicher Handschriften und Einblattdrucke reflektiert. Mit der Vorstellung von Kommunionbanktüchern aus der St. Nicolai-Kirche zu Lüneburg (1542 gestiftet) in ihrer Materialität und ihren Entstehungs- und Gebrauchskontexten präsentierte Charlotte Klack-Eitzen (Hamburg) außergewöhnliche und bislang nahezu unbekannte Zeugnisse textiler Kunst. Die szenischen Darstellungen sowie ihre lateinischen und niederdeutschen Beischriften wurden in Bezug zu vorreformatorischem und reformatorischem Gedankengut analysiert.
Elizabeth Andersen (Newcastle) schloss mit ihren Ausführungen an frömmigkeitsgeschichtliche Aspekte an und thematisierte Passionsfrömmigkeit und Marienverehrung als Niederschlag des Compassio-Gedankens in Druckerzeugnissen der Lübecker Offizinen von Bartholomäus Ghotan, Steffen Arndes und der Mohnkopf-Druckerei. Das im neuen Medium Druck genutzte Potenzial von Text-Bild-Bezügen wurde im Vergleich der Lübecker Inkunabeln sichtbar, indem die möglichen Funktionen der Illustrationen (Andachtsbild mit Aufforderung zur Compassio, Beleg von Augenzeugenschaft) vorgestellt wurden. Im Kontext des Buchmarkts in Lübeck zeigte sich die Dynamik in der Entwicklung der Drucke und ihre Leistung im Hinblick auf die Etablierung neuer Frömmigkeitsformen. Im Anschluss wurden Parallelüberlieferungen zu solchen neuen Frömmigkeitsformen in geistlichen Institutionen, die Auftraggeberschaft für die Drucke sowie deren Verbreitung über hansische Netzwerke besprochen.
Nina Bartsch und Simone Schultz-Balluff (Bochum) diskutierten am Beispiel der Versüberlieferungen des Passionsdialoges ‚St. Anselmi Fragen an Maria‘ vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Spielräume sprachlicher Gestaltung, um vor diesem Hintergrund u.a. dessen Überlieferungskontexte zu erschließen. Es konnten aufgrund der erkennbaren Textvarianz neben verschiedenen Prosafassungen im deutschsprachigen Raum mehrere Versfassungen im niederdeutschen Bereich nachgewiesen werden. Hier ging es in der anschließenden Diskussion um die Rolle der verschiedenen Sprachräume in der Untersuchung, um die potenzielle Rückbindung der Belege an die lateinische Überlieferung sowie um Fragen des Textbegriffs und der Bestimmung von ‚Fassung‘. Eine pragmatisch wie auch wissensvermittelnd ausgerichtete Textsorte rückte Ralf Päsler (Marburg) mit den Seebüchern des 15. und 16. Jahrhunderts ins Blickfeld, die im Zusammenhang mit zeitgenössischen Entwicklungen in der Astronomie und den Erfordernissen in der Navigation angesichts aktueller zeitgeschichtlicher Ereignisse im europäischen Kontext betrachtet wurden.
In den Beiträgen wurde eine Reihe verschiedener Texttypen bzw. Textsorten (Kalender, Liederbuch, politische Rundschreiben und Reden, Fabelsammlungen, Wissenstexte, Briefe, Urkunden, Lieder usw.) und eine Vielzahl von Medien (Handschriften, Rotuli, Inkunabeln und Frühdrucke, Karten, Inschriften auf Tafelmalereien und Kommunionbanktüchern) hinsichtlich möglicher methodischer Zugriffe und notwendiger Kategorienbildung ebenso diskutiert wie rekonstruierbare Traditionszusammenhänge und Wechselwirkungen mit verschiedenen kulturellen Gegebenheiten und Gebrauchskontexten. Dabei zeigte sich immer wieder die Produktivität der interdisziplinären Konzeption der Tagung, indem Verbindungen zwischen verschiedenen medialen Aspekten (Text–Bild, Musik–Notation–Text) ganz besonders in den Blick genommen werden konnten. ‚Medialität‘ erwies sich als wesentlicher Aspekt für den Zugang zum mittelniederdeutschen Kulturraum angesichts des vielfältigen medialen Wandels gerade im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit.
Ein konkreter ‚Schrift-Raum‘ wurde den TeilnehmerInnen am Abend des 15. Oktober präsentiert: die Bibliothek des Geistlichen Ministeriums im Dom St. Nikolai, nur wenige Meter vom Tagungsort entfernt. Mit über 100 mittelalterlichen Handschriften und annähernd 300 Inkunabeln, mehrheitlich aus den Konventen der Dominikaner und Franziskaner in Greifswald, ist dies die größte und bedeutendste kirchliche Altbestandssammlung in Mecklenburg-Vorpommern. Mit Unterstützung des ehrenamtlichen Bibliothekars Klaus Wiggers erläuterten Falk Eisermann und Christine Magin eine Reihe herausragender und für das Tagungsthema einschlägiger Manuskripte und früher Drucke. Darunter befinden sich wichtige Zeugnisse der niederdeutschen Schriftkultur, etwa die theologische Sammelhandschrift XIV.E.62 mit dem Autograph einer um 1465 entstandenen niederdeutschen Übersetzung einer Kreuzzugsbulle von Papst Pius II. (dieser Text wird zurzeit in dem oben genannten Projekt von Matthias Schulz und Peter Hinkelmanns eingehend untersucht), der monumentale Stiftungseintrag der Katharina Rubenow zum Gedenken an ihren Ehemann, den ermordeten Universitäts-Mitgründer Heinrich Rubenow, in einer Nikolaus von Lyra-Ausgabe von 1481 (Signatur 462), sowie ein vermutlich nur in diesem Exemplar erhaltenes Liederbuch aus der Greifswalder Druckerei von Augustin Ferber, 1593 (‚Geistlike Lede unde Psalmen‘, Signatur 883b). Durch einen Diskussionsbeitrag der Tagungsteilnehmerin Cordelia Heß (Göteborg) konnte überdies ein bislang falsch identifiziertes niederdeutsches Inkunabelbruchstück (in Signatur 1502) erstmals korrekt bestimmt werden; es handelt sich demnach um den einzigen erhaltenen Rest eines bislang unbekannten Drucks einer Lübecker Luxusordnung aus der Offizin von Lukas Brandis (siehe http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/M1944050.htm).
Ein großer Ertrag der Tagung war es, für FachwissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen ein Forum zu schaffen, das es ermöglichte, neue Vorhaben in der Forschung wahrzunehmen, methodische Zugriffe und grundlegende Forschungskategorien zu diskutieren sowie neuere Ergebnisse der interdisziplinären Forschung zusammenzuführen und durch den Perspektivenwechsel, der sich daraus ergibt, vielfältige Anregungen zu gewinnen. Die große Resonanz auf den Call for Papers hat erfreulicherweise gezeigt, dass der Kreis interessierter und engagierter WissenschaftlerInnen und insbesondere auch der NachwuchswissenschaftlerInnen deutlich größer ist als zunächst angenommen. Es ist daher geplant, dieses Tagungsformat fortzusetzen, möglicherweise wiederum in Greifswald. Zudem wurde (auch auf Nachfragen der TeilnehmerInnen) beschlossen, die Beiträge der Tagung zu veröffentlichen, um die Vielfalt und Lebendigkeit aktueller Forschungen zu den Schriften und Bildern des Nordens zu dokumentieren.
Monika Unzeitig, Christine Magin, Falk Eisermann, Karin Cieslik (Greifswald und Berlin)
Hinweis:
Der Tagungsbericht wird auch im Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 123 (H. 1), 2016, S. 16–22, publiziert.
Flügelaltäre um 1515 – Höhepunkte mittelalterlicher Kunst in Brandenburg
und in den Nachbarregionen
Interdisziplinäre Tagung, 28.11. 2015, 10-18:30 Uhr, Ort: Brandenburg, Archäologisches Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster
Ein großer Teil der mittelalterlichen Retabel in Kirchen der Mark Brandenburg und den angrenzenden Regionen stammt aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. Vor allem im zweiten Jahrzehnt – in den Jahren unmittelbar vor Luthers Thesenanschlag 1517 – entstanden auffällig viele hochrangige Flügelaltäre, bevor es schon in den 1520er Jahren zu einem Einbruch in der Produktion kam. Diese kleine Zeitspanne kann damit zu Recht als Höhe- und in verschiedener Hinsicht auch Endpunkt mittelalterlicher Kunst in der Mark Brandenburg und in benachbarten Gebieten gelten. Durch die intensive Forschung der letzten Jahre haben sich die Kenntnisse zur Altarkunst entscheidend erweitert. In der Tagung werden einerseits neue Befunde zu Hauptwerken in Brandenburg vorgestellt. Andererseits sollen bedeutende Kunstzentren oder einzelne Werkstätten in Nachbarregionen und ihre Ausstrahlung in die Mark hinein diskutiert werden.
10:00 Begrüßung: Dr. Thomas Drachenberg (Landeskonservator, Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)
10:15 Einführung: Dr. Peter Knüvener (Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg/Landesmuseum Hannover) und Dipl-Rest.Werner Ziems (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)
10:45 Dr. Jan Friedrich Richter (St. Annen-Museum Lübeck): Süddeutsche Einflüsse aus dem Norden. Die Retabelimporte in Werben und Wistedt (1514 und 1515) und ihre Werkstätten
11:15 Gordon Thalmann (Klein Gottschow) und Dr. Peter Knüvener: Importiert oder aus lokaler Produktion? Neue dendrochronologische Untersuchungen an Retabeln im ehemaligen Bistum Havelberg und ihre Interpretation vor dem Hintergrund aktueller Forschungen zur norddeutschen Retabelkunst
11:45 Agnieszka Patała (Universität Breslau/Wrocław): Der Meister des Altars aus Gießmannsdorf (Gościszowic, Schlesien), die Retabelkunst im nordwestlichen Schlesien um 1500-1520 und die Exporte (?) nach Brandenburg
12:15 Diskussion
12:30 Pause
14:00 (vor Ort im Brandenburger Dom)
Begrüßung: Dr. Rüdiger von Schnurbein (Dom-Museum Brandenburg)
Ute Bednarz (Corpus Vitrearum Medii Aevi Potsdam): Das Hochaltarretabel aus Kloster Lehnin von 1518 und seine Werkstatt
15:15 Doppelvortrag zum Mittenwalder Retabel von 1514
Dipl. Rest. Dirk Jacob (Berlin): Kunsttechnologische Untersuchungen
Prof. Dr. Gunnar Heydenreich (FH Köln): Die Malereien im Spiegel der Cranachforschung
16:00 Dipl. Rest. Werner Ziems: Das Bernauer Retabel aus kunsttechnologischer Sicht
16:30 Diskussion
16:45 Pause
17:00 Dr. Dipl. Rest. Bernadett Freysoldt (Landesmuseum Hannover): Das Retabel der Dorfkirche in Lindena und die Werkstatt Pancratius Gruebers in Großenhain – kunsttechnologische Aspekte
17:30 Dr. Conny Bailey (Universität Leicester): Exportschlager oder Exotikum? Die spätgotische Bildschnitzerei in Hildesheim und ihre Ausläufer in den brandenburgischen Raum
18:00 Abschlussdiskussion
Konzeption: Dr. Peter Knüvener und Dipl. Rest. Werner Ziems
Die Tagung wird veranstaltet von der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und archäologischen Landesmuseum in Kooperation mit dem Dom-Museum Brandenburg.
www.geschichte-brandenburg.de/lv-neu/
www.bldam-brandenburg.de/
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung bis zum 25.11. wird gebeten an altartagung@gmx.de
Tagungsort:
Archäologisches Landesmuseum Brandenburg
Neustädtische Heidestraße 28
14776 Brandenburg an der Havel
Tel. 03381- 410 41 27
_________________________________________________________________________
Ausstellung zum Pilgerwesen in Finnland: "Suomalaisten
pyhiinvaellukset keskiajalla", Ausstellung in Tampere, dazu
erschien ein Begleitbuch:
Sari Katajala-Peltomaa, Christan Krötzl, Marjo Meriluoto-
Jaakkola (Hrsg.): Suomalaisten pyhiinvaellukset keskiajalla.
Kun maailma aukeni (Finnish Medieval Pilgrimages. When the
World opened up). Helsinki 2014
Weitere Infos auf der englischen Website:
http://vapriikki.fi/en/nayttelyt/suomalaisten-pyhiinvaellukset
-keskiajalla/
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"Vorderfflik twistringhe unde twydracht" -
Städtische Konflikte im Spätmittelalter -
Oldenburg 23.-24.10.2015
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg -
Fakultät IV: Institut für Geschichte - Abteilung für
mittelalterliche Geschichte 23.10.2015-24.10.2015, Oldenburg, Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg - A14 - 1- 111 (Senatssaal) Deadline: 23.10.2015 "de ratmanne late ik ungenhomet umme erbarheyt willen der stad"
- So berichtet der zweite Teil der sogenannten Rufus-Chronik
über den neuen Rat der Stadt Lübeck, der sich im Jahre 1408
konstituierte. Der uns namentlich unbekannte Chronist hatte
sichtlich mit den Geschehnissen in der Trave-Metropole zu kämpfen: Einerseits war er ein
glühender Anhänger des alten Rats, anderseits faszinierte und
elektrisierte ihn der Konflikt in seiner (vermutlichen)
Heimatstadt. Dem Jahr des Umsturzes widmete er einen der
längsten Abschnitte seiner Chronik. Die Beilegung des Konflikts 1416 nimmt nur ein Bruchteil dieses Raumes ein. Schon den Zeitgenossen des Spätmittelalters gaben die mehr als
200 städtischen Konflikte auf dem Gebiet des heutigen
Deutschlands Rätsel auf. Die Auseinandersetzungen verlangten
danach, erklärt, verstanden und gedeutet zu werden.
Das Interesse der Forschung kehrt immer wieder zu den
städtischen Konflikten zurück, um mit Hilfe neuer
Fragestellungen ein Stück mehr über die spätmittelalterliche
Stadt zu erfahren. Extremsituationen, wie sie Konflikte
fraglos sind, gestatten Einblicke in Machtbeziehungen, persönliche Bindungen und begrenzende Rahmenbedingungen,
die sonst kaum sichtbar werden. In Oldenburg werden die städtischen Konflikte des
Spätmittelalters deshalb im Rahmen einer Tagung, die am 23.
und 24. Oktober in den Räumlichkeiten der Carl von Ossietzky
Universität stattfinden wird, unter verschiedenen Aspekten neu
beleuchtet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen stehen dabei
als das normative Element ebenso im Blickpunkt wie
Legitimations- und Delegitimationsstrategien der einzelnen Konfliktparteien. Auch werden verschiedene
Konfliktdimensionen berührt. Fallstudien sollen zeigen, wer
die Träger städtischer Auseinandersetzungen waren, welchen
Bedeutungshorizont dieser im Laufe der Zeit wahrlich nicht
unumstrittene Konfliktbegriff umfasst und welch bedeutende
Rolle auch auswärtige Akteure spielen konnten. Die Tagung steht unter dem Titel "vorderfflik twistringhe
unde twydracht". Auch diese schöne Wendung verdanken wir dem
zweiten Teil der sogenannten Rufus-Chronik. Der Chronist
leitet mit diesen Worten in die Geschehnisse des Jahres 1408
in Lübeck ein, die Forschung darf sich aber zugleich
aufgefordert fühlen, sie ebenfalls auf die Geschehnisse in anderen Städten anzuwenden. Die Tagung in Oldenburg soll
zeigen, welch packendes Thema die städtischen Konflikte bis
zum heutigen Tage sind und wie fruchtbar Diskussionen über sie
ausfallen können. Wir hoffen, dass Beitragende und Zuhörende
gleichermaßen nach den zwei Tagen das Gefühl
haben, um noch einmal Rufus zu zitieren, myt guden worden [...]
von deme huse" gehen zu können. ------------------------------------------------------------- Vorläufiges Tagungsprogramm: 23.10.15 9:45 - 10:00 Begrüßung Sektion 1: Konflikte, Recht und Verfassung 10:00 - 10:45 Eberhard Isenmann (Köln): Das normative Gefüge spätmittelalterlicher Städte und die Frage von Rechtsanwendung,
Rechtsdurchsetzung und Rechtswirklichkeit 10:45 - 11:30 Bernd Kannowski (Bayreuth): "Die mittelalterliche
Stadt als Treibhaus des modernen Verwaltungsstaates?"
Kommunikation und Verrechtlichung in Frieden und Unruhe anhand
der Fallstudien München 1377 und Ulm 1396 11:30 - 12:00 Pause 12:00 - 12:45 Claudia Garnier (Vechta): "Weder husen noch
hofen - weder mit kouffen noch mit verkouffen". Städtische
Konflikte und Achtverfahren im ausgehenden Mittelalter Sektion 2: Städte vor, in und nach Konflikten 12:45 - 13:15 Florian Dirks (Bremen): Aspekte und Akteure
städtischer Sicherheit im Spätmittelalter am Beispiel Bremens,
Braunschweigs und Lüneburgs
13:15 - 15:00 Mittagspause 15:00 - 15:45 Franz Irsigler (Trier): Aufstand in Köln. Der
blutige Weg zum Transfixbrief vom 15. Dezember 1513 15:45 - 16:15 Stephan Selzer (Hamburg): "Nach dem Sturm" -
Protestführer und Regierungsalltag. Beispiele aus
spätmittelalterlichen Hansestädten 16:15 - 16:30 Pause 16:30 - 17:15 Knut Schulz (Berlin): "Der Berliner Unwille (1442-1448/51)". Von der Bürgerstadt zur Residenzstadt 24.10.2015 09:00 - 09:15 Ankunft
Sektion 3: Auswärtige als Konfliktparteien 09:15 - 10:00: Kilian Baur (Eichstätt): Das dänische Königtum:
'Ein bedenkliches Mittel' in den städtischen Konflikten des
Spätmittelalters?
10:00 - 10:45: Matthias Puhle (Braunschweig): "Hüter der alten
Ordnung" - Die Hanse und die Große Schicht von Braunschweig
1374/80 10:45 - 11:15: Pause Sektion 4: Legitimationsstrategien 11:15 - 12:00 David Weiss (Oldenburg): Städtische Chroniken als Propagandawerkzeuge - Das Beispiel der sogenannten
Rufus-Chronik 12:00 - 12:45 Julia Jäschke (Kiel): "Wechsel in der
Führungsgruppe?" - Der Lübecker Rat und die gefälschte
Ratswahlordnung Heinrich des Löwen 12:45 - 13:30 Pause Sektion 5: Bischöflicher Stadtherr und städtische
Geistlichkeit bei Konflikten 13:30 - 14:15 Ulrich Weidinger (Bremen): Vom taktisch
motivierten Zweckbündnis zur erbitterten Feindschaft:
Erzbischof Gerhard II. und das städtische Bürgertum Bremens 14:15 - 15:00 Rudolf Holbach (Oldenburg): Uniones cleri.
Konflikte, Konfliktvermeidung und Konfliktaustragung
städtischer Geistlichkeit 15:00 - 15:30 Schlussdiskussion -------------------------------------------------------------- David Weiss
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg - Fakultät IV:
Institut für Geschichte - A11 - 1 - 123 Ammerländer Heerstr. 114-118 in D-26129 Oldenburg 0441/798-2395 David.Weiss1@uni-oldenburg.de
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"Gotland - Kulturelles Zentrum im Hanseraum"
Homburger Gespräch 2015 der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung in Kooperation
mit dem Netzwerk Kunst und Kultur der Hansestädte (Lübeck) und der
Universität Uppsala
Visby, Gotlands Fornsal, 31.08. - 01.09.2015
Registration deadline: Aug 14, 2015
Gotland, die zweitgrößte Insel in der Ostsee, bewahrt eine überwältigende Vielzahl von hervorragend erhaltenen und qualitativ hochrangigen Objekten der Kunst- und Kulturgeschichte. Insgesamt sind
auf Gotland 92 Kirchen erhalten, größtenteils mit ihrer mittelalterlichen Ausstattung, außerdem zeugen noch 230 mittelalterliche Steinhäuser und die Ruinen der Kirchen in Visby vom geschäftigen
Leben der Kaufleute und dem daraus resultierenden materiellen und kulturellen Reichtum der Insel. Gotland bildete aufgrund seiner zentralen Lage innerhalb des Mare Balticums eine Drehscheibe
zwischen Ost und West: hier wurden Pelze, Flachs und Wachs aus Russland, flandrische Tuche sowie Metalle und Silber aus dem Westen, aber auch Gewür
ze, persische und chinesische Seidenstoffe, Apothekerwaren und Weihrauch aus dem Orient gehandelt. Ab dem 12. Jahrhundert wurde Gotland dann der Ausgangspunkt für eine Genossenschaft von Kaufleuten, die gemeinsam nach Novgorod fuhren. Hier kamen die Kaufleute aus den verschiedenen Städten zusammen und bildeten Fahrgemeinschaften für die Weiterreise nach Russland. Die gotländischen Kaufleute besaßen einen eigenen Hof (Gotenhof) in Novgorod und russische Kaufleute eine eigene Kirche in Visby. So bildete Gotland nicht nur ein Zentrum des Austauschs innerhalb des Ostseeraums, sondern darüber hinaus für das gesamte Gebiet der Hanse, das sich von Portugal bis nach Nordwestrussland und von Skandinavien bis nach Italien erstreckte. Aus Köln exportierte Holzskulpturen und frühe Wandmalereien von einer russisch-byzantinischen Werkstatt zeugen noch heute von diesen regen Handelsverbindungen.
Die Tagung „Gotland – Kulturelles Zentrum im Hanseraum“ nimmt neue Forschungsansätze und Forschungsergebnisse in den Blick und diskutiert diese in einem internationalen und interdisziplinären Kreis von Fachwissenschaftlern. Durch die Beiträge von schwedischen, deutschen, baltischen, polnischen und russischen Forschern wird einerseits die transnationale Prägung Gotlands deutlich, andererseits werden durch die Beteiligung von Historikern, Kunsthistorikern, Archäologen, Ethnologen und Konservatoren transdisziplinäre Fragestellungen in den Fokus genommen.
Programm / Program
Monday / Montag, 31. August 2015
08.45 - 09.15 Welcome / Begrüßung
I. Sektion: Gotland - Handelszentrum im Mittelalter
09.15-09.45 Die Bedeutung Gotlands für die Hanse
Rolf Hammel-Kiesow
09.45-10.15 Import & Export - Gotlands Trade Relations
Jan von Bonsdorff
10.15-10.45 Kaufleute, Kirchen und ein paar Schachfiguren. Von Handel und
Kulturtransfer im Nordosten Europas
Iwan Iwanov
10.45-11.00 Diskussion / Diskussion
Coffee-Break / Kaffeepause 11.00-11.45
II. Sektion: Künstlerische Austauschprozesse - Gotland als Spiegel der
europäischen Kultur
11.45-12.15 The Archaeological Excavations of S:t Olav Church on the Island
of Gotland
Dan Carlsson
12.15-12.45 Bauskulptur im Deutschordensland Preußen - Beispiele des
gotländischen Importmaterials
Tomasz Torbus
12.45-13.15 Hochmittelalterliche Skulpturenimporte auf Gotland
Tobias Kunz
13.15-13.30 Discussion / Diskussion
Lunch / Mittagspause 13.30-15.00
III. Sektion: Blicke in Gotlands Kirchen - Architektur und Ausstattung
15.00-15.30 St. Marien in Visby - Abbild und Vorbild
Agnese Bergholde
15.30-16.00 Die Seelenwägung Kaiser Heinrichs II. in gotländischen
Kirchen
Gerhard Weilandt
Coffee-Break / Kaffeepause 16.00-16.30
16.30-17.00 Das Einrichtungsensemble: Gotlands einzigartige
mittelalterliche Kirchenausstattungen
Justin Kroesen
17.00-17.30 Gotland und Dithmarschen. Zum spätmittelalterlichen
Stiftungsengagement in ländlichen Kontexten
Julia Trinkert
17.30-18.00 Discussion / Diskussion
Tuesday / Dienstag, 1. September 2015
09.00-10.30 Info-Börse / Presentation of Ongoing Research
NachwuchswissenschaftlerInnen berichten über ihre aktuelle Forschung
Moderation: Ulrike Nürnberger und Dietmar Popp
Coffee-Break / Kaffeepause 10.30-11.00
IV. Sektion: Gotlands Mittelalter heute - Zwischen Traditionspflege und
Spaßkultur
11.00-11.30 The Conservation of Medieval Swedish Churches since the Nineteenth Century with regard to the Indoor Climate
Matthias Legnér
11.30-12.00 Staging the Middle Ages through Contemporary Experiential
Industry: Some Swedish Case Studies
Per Strömberg
12.00-12.30 Discussion / Diskussion
Lunch / Mittagspause 12:30-14.00
V. Sektion: Nach dem Mittelalter - Erhalten und Erforschen des kulturellen
Erbes
14.00-14.30 Das Scheibenkreuz in der Kirche Maria zur Höhe in Soest. Die Restaurierung
Charlotte Klack-Eitzen
14.30-15.00 Lübeck und Gotland - Eine schwierige Beziehung?
Anja Rasche
15.00-15.30 Johnny Roosval und die mittelalterliche Kunstgeschichte
Lars Olof Larsson
15.30-16.00 Summary / Fazit
16.00-18.00 Ausklang mit Kaffee
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Konzept und Leitung / Conference Committee:
Prof. Dr. Uwe Albrecht, Prof. Dr. Jan von Bonsdorff, Dr. Ulrike
Nürnberger, Dr. Kerstin Petermann, Dr. Anja Rasche, Prof. Dr. Gerhard
Weilandt
Organisation / Organized by: Böckler-Mare-Balticum-Stiftung (Prof. Dr. Uwe
Albrecht, Dr. Ulrike Nürnberger, Prof. Dr. Gerhard Weilandt), Netzwerk
Kunst und Kultur der Hansestädte (Dr. Kerstin Petermann, Dr. Anja Rasche),
Universität Uppsala (Prof. Dr. Jan von Bonsdorff)
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Vortrag am 21.09.2015, 18 Uhr c.t.: Prof. Dr. Barbara
Schellewald (Universität Basel):
Konstruktionen der Kunstgeschichte: Werk und Biographie im
Spätmittelalter in Lübeck.
Der öffentliche Vortrag findet im Rahmen des Warburg-
Studienkurses „Networking Europe: Kunst- und Kultur-
geschichte des Hanseraums“ im Warburghaus, Heilwigstraße
116, 20249 Hamburg statt.
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Das verräumlichte Selbst.
Topographien kultureller Identität
Interdisziplinärer Workshop am Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) vom 17.-19.09.2015
Deadline: 15. Mai 2015
Nachdem bereits das 20. Jahrhundert zahlreiche Raumreflexionen hervorgebracht hatte, wurde der Raum mit dem topographical, topological oder spatial turn inzwischen erneut zu einer Leitkategorie der Geschichts- und Kulturwissenschaften. In den Mittelpunkt rücken dabei nicht nur die materialen Gegebenheiten, sondern auch raumgebundene historische Erfahrungen, die raumvermittelnde Funktion von Medien und Praktiken sowie die symbolische Codierung von konkreten Orten. Innerhalb dieser weitverzweigten Diskussionen haben Fragen nach raumbezogener Identitätsausbildung bzw. nach einer Verräumlichung des Selbst bislang vergleichsweise wenig Beachtung gefunden.
Räume sind nicht statisch zu denken, sondern eingebunden in Prozesse der sozialen Produktion. Räume verweisen auf topographisch und territorial verankerte Machtverhältnisse, aber auch auf die grundsätzliche Wandelbarkeit kollektiver und individueller Identitätsformen. Räume werden zu Bezugspunkten der Identitätsbildung durch die sich darin bewegenden Subjekte und die sich immer wieder neu ordnenden Beziehungen zu Dingen. Eine besondere Rolle spielt dabei auch die emotionale und affektive Dimension spezifischer Räume als Orte der Erfahrung. Raum und Identität stehen in einem sich wechselseitig bedingenden Verhältnis von Kontingenz und Stabilität, in dem sich Prozesse der Konstruktion von Identität vollziehen. Mit Blick auf die identitätsproduzierende Dimension des Raums treten zugleich Lücken und Widerständigkeiten hervor – etwa als Bedingung der Möglichkeit von Identität oder als Hindernis bei der Veränderung festgeschriebener Identitätskonzepte. Mit dem
Konzept raumbezogener Identitäten werden nicht nur die widersprüchlichen Prozesse und vielfältigen Formen der Bedeutungszuschreibung in globalen, historischen und lokalen Zusammenhängen untersucht, vielmehr können überdies auch methodische Verengungen dualistischer Konzepte produktiv unterlaufen werden: Neue Formen der Verräumlichung haben vielfältige, in sich oftmals widersprüchliche Identitätskonzepte hervorgebracht.
Mit der Tagung Das verräumlichte Selbst. Topographien kultureller Identität soll gefragt werden, wie kulturelle Bedeutungszuschreibungen in lokalen und regionalen Räumen verhandelt oder destabilisiert werden; wie Formen kollektiver Zugehörigkeit entstehen respektive tradierte Konzepte von Identität aufgebrochen werden oder wie Menschen individuelle Besonderheit ausbilden. Diese Perspektive auf Das verräumlichte Selbst versteht sich als eine methodische Öffnung, mit der empirische Forschungsgegenstände in den Blick genommen sowie Selbst- und Fremdverhältnisse theoretisch-konzeptionell neu diskutiert werden können.
Mögliche Aspekte, um oben genannte Fragen in den Blick zu nehmen, könnten sein:
- Identitätsstiftung durch Rauminszenierung, Erinnerungsräume und kulturelles Gedächtnis
- Raummetaphorik und Selbstverhältnisse in realen, virtuellen und imaginierten Räumen
- Pathologien der Raumwahrnehmung und des Raumgefühls
- Identität in Relation zu physischen, symbolischen und digitalen Außenwelten
- Körper und Raum: Erotisierung, Sakralisierung, Disziplinierung
- Das Räumliche des Sozialen zwischen globalen Machtverhältnissen und lokalen Raumpraktiken
- Eigene Räume – Räume des Anderen: Grenzüberschreitungen, Territorialität und Privatsphäre
- Raumordnung und Geschlechterordnung
- Kosmopolit in der Provinz: Spuren des Globalen im Lokalen
- Konzeptionelle Zugriffe und Methoden
Der Call richtet sich an DoktorandInnen und WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen. Die Vorträge sollen den Umfang von 20 Minuten nicht überschreiten, damit genügend Zeit zur Diskussion bleibt. Reise- und Übernachtungskosten werden im üblichen Rahmen übernommen. Die Beiträge sollen in einem Tagungsband veröffentlicht werden. Bitte senden Sie bis zum 15. Mai Ihr Abstract (max. 300 Wörter) mit einer kurzen biobibliographischen Notiz unter dem Betreff „Das verräumlichte Selbst“ an: stammberger@zkfl.uni-luebeck.de (Birgit Stammberger).
Die Tagung findet vom 17.-19. September 2015 im Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck, einem gemeinsam von der Universität zu Lübeck und Kulturinstitutionen der Hansestadt getragenen Zentrum, statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelius Borck und Prof. Dr. Hans Wißkirchen fördert das ZKFL kulturwissenschaftliche Forschungsprojekte und bündelt bestehende Ressourcen vor Ort.
Kontakt:
Dr. Birgit Stammberger
Wissenschaftliche Koordinatorin
Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL)
Universität zu Lübeck
Königstrasse 42
23552 Lübeck
Email: stammberger@zkfl.uni-luebeck.de
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131. Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins,
Harderwijk und Elburg 25.-28. Mai 2015
Montag, 25.05.2015
Hotel Baars, Smeepoortstraat 52, Harderwijk
19.30 Geselliger Abend
Dienstag, 26.05.2015
Stadhuis, Havendam 56, Harderwijk
09.00 Begrüßung und Einführung
09.30 Klaus MILITZER (KÖLN),
Kölns Beziehungen zu den Städten an der Zuiderzee
und darüber hinaus
10.15 Adolf E. HOFMEISTER (Verden),
Bremen, Harderwijk und die Zuiderzee
11.00 Kaffeepause
11.30 Klaus-Joachim LORENZEN-SCHMIDT (Rostock),
Hamburg und die Zuiderzee
12.15 Louis SICKING (Amsterdam),
Die Vitten der Zuiderzeestädte in vergleichender Perspektive
13.00 Mittagspause
15.00 Stadtführungen
17.00 Empfang durch die Stadt
Grote Kerk, Kerkplein 1, Harderwijk
20.00 öffentlicher Abendvortrag:
Marie-Christine ENGELS (Harderwijk),
Harderwijk und Elburg in der Hanse
Mittwoch, 27.05.2015
Stadhuis, Havendam 56, Harderwijk
09.00 Volker HENN (Trier)
Die Städte an Zuiderzee und IJssel auf den Hansetagen
09.45 Justyna WUBS-MROZEWICZ (Leiden),
Die Städte an Zuiderzee und IJssel in der Hanse:
Konfliktlösung und Informationsaustausch
10.30 Kaffeepause
11.00 Harm VON SEGGERN (Kiel),
Haupt und Glieder. Zur Kommunikation zwischen Utrecht und
Lübeck während der Verhandlungen 1473/74
11.45 Mitgliederversammlung
13.00 Mittagspause
14.30 Bert LOOPER (Leeuwarden),
Staveren im Wirtschaftssystem zwischen Friesen, Wikingern
und Hanse
15.15 André VAN HOLK (Groningen),
Die Geschichtsschreibung der archäologischen Koggen-Forschung
16.00 Hanno BRAND (Leeuwarden),
Zusammenfassung
anschließend: Schlussdiskussion
Donnerstag, 28.05.2015
Exkursion in die Hansestadt Elburg
Abfahrt: 09.00 Uhr
Rückkunft: 15.30 Uhr (Bhf. Apeldoorn)
ca. 16.00 Uhr (Harderwijk)
Fahrpreis, Führung und Lunch: je nach Teilnehmerzahl
zwischen 35 € und 45 €
Mitteilungen für die Teilnehmer
Anmeldung (Tagung) bis spätestens 10. Mai 2015
Tagungsbüro: im Neuen Rathaus
26.05.15 8.30 Uhr – 13.00 Uhr
27.05.15 8.30 Uhr – 13.00 Uhr
Tagungsgebühren:
Regulär: 30,00 €
Begleitperson: 10,00 €
Studierende und Referenten frei
Ortskomitee: Streekarchivariaat Noordwest Veluwe
Postbus 70, 8080 AB Elburg, Niederlande
E-Mail: HGV2015@elburg.nl
Tel.: 0031 (0) 525688 595 (9-16 Uhr)
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Call for Papers Networking Europe: Kunst- und Kulturgeschichte des Hanseraums.Studienkurs in Hamburg, 19.-24.09.15
Networking Europe: Kunst- und Kulturgeschichte des Hanseraums
Studienkurs im Warburg-Haus, Hamburg (19.9.-24.9.2015)
Deadline: 19.04.2015
Die Hanse als wirtschaftliches und kommunikatives Netzwerk Europas ist in den letzten Jahren zunehmend in den Blick geraten: in historischer Perspektive, aber auch als Organisationsform, die in aktuellen Netzwerken gespiegelt wird – nicht zuletzt im heutigen Städtebund „Die Hanse“. In Denkfabriken und bei Beiträgen auf dem Wirtschaftsforum in Davos ist die Hanse ebenfalls eine wichtige Referenz. Zugleich weist der Europarat in seinem Programm der „Cultural Routes“ der Hanse eine hervorgehobene Stellung zu; anerkanntermaßen ist sie ein Erinnerungsort Europas.
Die Erforschung der Hanse war lange geprägt durch nationale oder – gerade in der deutschsprachigen Forschung – nationalistische Vereinnahmung. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Teilung Europas zu einer Fragmentierung der Forschungen zur Hanse. Als wohl wichtigstes Netzwerk für Kommunikationen und Güterverkehr des nördlichen Europa gelangt es erst allmählich wieder in seiner übergreifenden Bedeutung in den Blick der Forschung. Als besondere Herausforderung muss es dabei gelten, neue Netzwerke der Forschung zu etablieren, die ganz konkret die Vielfalt der verschiedenen Orte der Hanse spiegeln, die die wissenschaftsgeschichtlichen Grenzen nationaler Kulturgeschichtsschreibung überwinden und die gemeinsam neue Narrative entwickeln.
Der diesjährige, von der Warburg-Stiftung finanzierte Studienkurs am Warburg-Haus möchte ein Forum für NachwuchswissenschaftlerInnen bieten. Gesucht werden fortgeschrittene Studierende, Masterabsolvenden sowie Promovierende, die einen Schwerpunkt im Bereich der Kunst- und Kulturgeschichte der Hanse ausgebildet haben. Der Studienkurs beginnt zunächst in Lübeck, wo gemeinsam die Eröffnung der Ausstellung „Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum“ (19.09.15–10.01.16) besucht wird. Am zweiten Tag wollen wir vor Originalen in Lübeck Impulsreferate hören und Fragestellungen für unser Thema entwickeln. Die verbleibenden drei Tage werden wir im Warburg-Haus verbringen, um in intensiven Gesprächen die derzeitigen Forschungsarbeiten der TeilnehmerInnen zu diskutieren und einen konkreten Austausch mit (weiteren) ausgewiesenen Experten der Hanseforschung zu ermöglichen.
Hotelübernachtungen und Reisekosten werden übernommen.
Bewerbungen (Lebenslauf, Forschungsprojekt) senden Sie bitte bis zum 19. April 2015 an
Prof. Dr. Barbara Welzel
Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft
Technische Universität Dortmund
44221 Dortmund
E-mail: barbara.welzel@tu-dortmund.de
Prof. Dr. Iris Wenderholm
Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Hamburg
Edmund Siemers Allee 1
20146 Hamburg
E-mail: iris.wenderholm@uni-hamburg.de
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Workshop am Deutschen Schiffahrtsmuseum 24.-25.3.2015 in Bremerhaven: Die "Bremer Kogge" - Ausstellungspräsentation und Forschungsfragen.
Die »Bremer Kogge« stellte und stellt das Leitobjekt des Deutschen
Schiffahrtsmuseums dar. Ihre Bergung und Restaurierung war eine
beispiellose wissenschaftliche und finanzielle Unternehmung, deren
Ergebnisse auch international weit Beachtung fanden. Heute präsentiert
sie sich dem Publikum als ein Objekt, an dem immer noch beziehungsweise
schon wieder gearbeitet beziehungsweise geforscht wird: mit Stützen und
mit Messpunkten und mit vielen offenen Rätseln, die noch nicht gelöst
sind. Das Deutsche Schiffahrtsmuseum erarbeitet zurzeit Konzepte und
Ausstellungsideen, um vergangene und zukünftige Forschung an der Kogge
zu vermitteln. Diese Ideen werden im Deutschen Schiffahrtsmuseum,
Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte, am 24. und 25.
März 2015 in einem Workshop mit ausgewiesenen Spezialisten der Hanse-
und Koggenforschung diskutiert.
Der Workshop ist offen für alle Interessierte. Anmeldungen sind möglich bis Freitag, 20. März 2015, bei Monika Lüder-Pohlenz unter: lueder-pohlenz at dsm.museum.
Vorläufiges Programm:
Dienstag, 24.3.
13:00 -13:30 Uhr: Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Schiffahrtsmuseums (DSM), Professorin für Schifffahrtsgeschichte und Maritime Archäologie an der Universität Bremen / Prof. Dr. Ruth Schilling (wissenschaftliche Ausstellungs- und Forschungskoordinatorin Bremerhaven; Juniorprofessorin "Kommunikation museumsbezogener Wissenschaftsgeschichte an der Universität Bremen): Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Horst Wernicke (Mittelalterliche Geschichte, Universität Greifswald): Eröffnung
Restaurierung, Visualisierung
13:30 -15.00 Uhr:
Amandine Colson, M.A. (Restauratorin am DSM): Monitoring und Visualisierung
Zümriye Erkovan, M.A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Doktorandin am DSM): Ein wissenschaftshistorischer Blick auf die Bergungs- und Konservierungsgeschichte
Massimilano Ditta (Wiss. Mitarbeiter Archäologie Syddansk Universitet, Dänemark): European experiences with measuring and conservation of ship wrecks (angefragt)
Moderation: Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner
15.00 - 15:30 Uhr: Kaffeepause
Konstruktion und Typisierung
15:30 - 17.00 Uhr:
Dr. des. Mike Belasus (Wissenschaftlicher Mitarbeiter im SAW-Projekt "Zwischen Nordsee und Nordmeer" am DSM): Schiffbau im Mittelalter
Dr. des. Reinhard Paulsen (Historisches Seminar, Universität Hamburg): Das Problem einer Schiffstypologie am Beispiel der Kogge
Jeroen Vermeersch/ Tom Lenaerts (Flemish Heritage Institute, Universität Gent, Belgien): Cog finds in Belgium – state of research
Moderation: PD Dr. Natascha Mehler (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, DSM)
17:00 - 17:15 Uhr: Kaffeepause
Ausstellungskonzeption
17:15 - 19.00 Uhr: Workshop in der Kogge-Halle
Moderation: Prof. Dr. Ruth Schilling
Mittwoch, 25.3.
Seehandel und »Seeraub«
9.00 - 10:30 Uhr:
Prof. Dr. Adolf E. Hofmeister (Bremen) / Dr. Natascha Mehler: Bremen, Island und die Shetland-Inseln: Handelsbeziehungen im Spiegel von Geschichte und Archäologie
Prof. Dr. Konrad Elmshäuser (Leitung Staatsarchiv Bremen): Bremen als Hanse- und Handelsort im 14. Jh.
Dr. Ulrich Weidinger (Wiss. Mitarbeiter, Universität Bremen): Häfen im mittelalterlichen Bremen (angefragt)
Moderation: Prof. Dr. Konrad Elmshäuser (Leitung Staatsarchiv Bremen)
10:30 - 10:45 Uhr: Kaffeepause
10:45 - 11:45 Uhr:
PD Dr. Gregor Rohmann (Mittelalterliche Geschichte, Universität Frankfurt): Wegnehmen, Verhandeln, Erstatten. Gewalt als Teil der kaufmännischen Praxis zur Zeit der Hanse
Christian Peplow, M.A. (Wiss. Mitarbeiter, Universität Greifswald): Alltag am Bord einer Hanse-Kogge (angefragt)
Moderation: Christoph Wieselhuber, M.A. (Wiss. Mitarbeiter Universität Bremen)
Die Kogge und ihre Rezeption
11:45 - 12:45 Uhr: Prof. Dr. Ulrich Müller (Ur- und Frühgeschichte, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): Die Kogge in der zeitgenössischen Sicht Externer
Dr. Matthias Puhle (Museen im Kulturministerium Sachsen-Anhalt, Magdeburg): Hansegeschichte im Museum
Moderation: Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt (Rostock) (angefragt)
12:45 - 13:30 Uhr Abschlussdiskussion
13:30 - 14:30 Uhr Prof. Dr. Christoph Dartmann (Mittelalter, Universität Hamburg): Kommentar
Moderation: Dr. Matthias Puhle
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Schriften und Bilder des Nordens.
Niederdeutsche Medienkultur im späten Mittelalter
Interdisziplinärer Workshop 15.–17. Oktober 2015
am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Im Blickpunkt der interdisziplinären Veranstaltung steht der mittelniederdeutsche Sprach- und Kulturraum in der Zeit des Spätmittelalters unter dem Aspekt der Medienkultur in ihren vielfältigen Facetten. Angesichts der lange vernachlässigten Erforschung mittelniederdeutscher Kultur erscheint es geboten, den Reichtum an medialen Zeugnissen in ihrer Eigenart und Eigenständigkeit einerseits, andererseits in ihren kulturellen Wechselwirkungen mit anderen Sprachräumen darzustellen und unter methodisch vielfältigen Perspektiven zu betrachten.
'Mittelniederdeutsch' dient als Schlüsselbegriff, der den Forschungszugriff auf einen nationenübergreifenden Kulturraum eröffnet. Wie ertragreich eine solche Perspektivierung ist, hat bereits der von Cordelia Heß und Monika Unzeitig veranstaltete Workshop „A room of its own. Middle Low German between colonization, cultural transfer and bilingualism“ (Stockholm, 17.–19. September 2012) gezeigt. Der Tagungsbericht ist im Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 2013 (Heft 120, S. 58–61) erschienen.
Der jetzt geplante Workshop will ein Forum schaffen für eine internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit von Linguisten, Literatur-, Kultur- und Kunstwissenschaftlern und für eine Diskussion aktueller Forschungsthemen unter ausgewählten Aspekten.
Schwerpunkte des Workshops sind:
Für die Vorträge sind 20 bzw. 30 Minuten (mit anschließender Diskussion) geplant. Hauptsprache der Veranstaltung ist Deutsch; es sind jedoch auch Beiträge in englischer Sprache willkommen.
Ausdrücklich erwünscht sind Beiträge von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, auch zur Vorstellung von Dissertationsprojekten.
Der Workshop wird in Zusammenarbeit von
Prof. Dr. Monika Unzeitig (Institut für Deutsche Philologie, Universität Greifswald),
Dr. Karin Cieslik (Institut für Deutsche Philologie, Universität Greifswald),
Dr. Falk Eisermann (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Gesamtkatalog der Wiegendrucke/Inkunabelsammlung),
Dr. Christine Magin (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Arbeitsstelle Inschriften an der Universität Greifswald) organisiert.
Vortragsvorschläge (Titel und kurzes Abstract) sind bis zum 15.3.2015 an unzeitig@uni-greifswald.de erbeten.
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Call for papers: Internationale und interdisziplinäre Tagung „Hansische Identitäten“ am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, 04.03.-07.03.2015
Veranstalter: Prof. Dr. Gerhard Weilandt, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Dr. Kerstin Petermann, Dr. Anja Rasche, Netzwerk Kunst und Kultur der Hansestädte, gefördert durch die Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald
Deadline: 08.08.2014
Fragen zur Kunst und Kultur standen bisher bei der Erforschung der Hanse zu wenig im Fokus. Tatsächlich ist die Hanse ein hervorragendes Beispiel für die engen kulturellen Verflechtungen in einem weit ausgreifenden Wirtschaftsgebiet von Nordnorwegen bis Portugal und von London bis Novgorod über mehrere Jahrhunderte hinweg. Sie ist bis heute sehr populär, wirkt hinein bis in die Gegenwart. In erster Linie ist sie als ein grenzübergreifendes Netzwerk zu verstehen. Grundlage hierfür ist ein Personennetzwerk von hansischen Kaufleuten, die gleichzeitig auch als Delegierte von Städten tätig waren. Die Deutung der Hanse als Gemeinschaft von Fernhandelskaufleuten wirft auch Fragen nach einem gemeinschaftlichen Bewusstsein, einer gemeinsamen Kultur auf. Gab es gar eine hansische Identität?
Wir bitten um Zusendung Ihrer Vorschläge für einen Vortrag (30-minütig) für folgende Themengebiete aus dem Bereich Kunst und Kultur der Hansestädte:
- Wissenschaftsgeschichte der Hanse
- Welche Rolle spielt die Hanse in der Geschichte einzelner Regionen und Nationalitäten?
- Hansische bzw. hanseatische Traditionen: Leitbilder und Identitäten vom Mittelalter bis in die Gegenwart
- Architektur der Hansestädte / Bauen in den Hansestädten
- Kunstzentren im Hanseraum: Zünfte, Mobilität von Künstlern, Auftraggeber
- Interdependenzen im Hansegebiet
Es ist geplant, das Vortragsprogramm durch die Präsentation von aktuellen Forschungsprojekten zu ergänzen. Wir bitten daher auch um Vorschläge für eine Präsentation Ihres Forschungsprojektes (10-minütig).
Die Tagung entstand aus der Zusammenarbeit des von Dr. Kerstin Petermann und Dr. Anja Rasche gegründeten „Netzwerk(s) Kunst und Kultur der Hansestädte“ mit Prof. Dr. Gerhard Weilandt (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald). Dieser ist seit Gründung des Netzwerks ein enger Kooperationspartner, ebenso wie Prof. Dr. Cornelius Borck und Prof. Dr. Hans Wißkirchen (Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck – ZKFL) und Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow (Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums am Archiv der Hansestadt Lübeck). Darüber hinaus zählen zum Netzwerk im Augenblick rund 30 weitere Wissenschaftler aus acht Ländern und den Disziplinen Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie, Bauforschung und Restaurierung.
Das „Netzwerk Kunst und Kultur der Hansestädte“ bietet eine Plattform für den internationalen und interdisziplinären Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema Kunst und Kultur der Hanse beschäftigen. Dies erfolgt einerseits durch das Themenportal www.netzwerk-hansekultur.de, andererseits durch ein personales Netzwerk. Das Netzwerk veranstaltet Workshops, Tagungen, Exkursionen und Netzwerktreffen. Die Hanseforschung war – bedingt durch die politische Situation im 20. Jahrhundert – z. T. stark national geprägt. Ziel ist es, die transnationalen Verflechtungen, den gegenseitigen Austausch und das Gemeinsame im Hansegebiet verstärkt in den Blick zu nehmen.
Die Tagung am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald setzt nach zwei Workshops, die 2013 und 2014 in Lübeck stattfanden, den Startpunkt für die Erweiterung der Aktivitäten des Netzwerks auf den gesamten Hanseraum unter Einbeziehung interessierter ForscherInnen weiterer Disziplinen (z. B. Denkmalpflege, Sprach- und Literaturwissenschaft, Musikgeschichte, Buchwissenschaft). Genauso wichtig ist uns aber auch die Integration von Institutionen wie Museen, Archiven und Bibliotheken.
Bitte schicken Sie Ihr Exposé (max. 500 Wörter) und Ihren Kurzlebenslauf bis zum 8. August 2014 per Email an kerstin.petermann@zkfl.uni-luebeck.de oder anja.rasche@t-online.de
Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Eine Veröffentlichung der Tagungsbeiträge ist geplant.
Für weitere Fragen wenden Sie sich gerne an die oben genannten.
Call for papers: International and interdisciplinary conference “Hansische Identitäten – Hanseatic Identities” at Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, 04.03.-07.03. 2015
Organizer: Prof. Dr Gerhard Weilandt, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Dr. Kerstin Petermann, Dr. Anja Rasche, Netzwerk Kunst und Kultur der Hansestädte sponsored by Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald
Deadline: 08.08.2014
Research concerning the Hanse has so far focused too little on questions of art and culture. In fact the Hanse is a good example for strong cultural interdependences in an economic area that over several centuries ranged from North Norway to Portugal, from London to Novgorod. Still popular today, the Hanse affects the present. The Hanse can be seen as a transnational network based on a network of merchants who at the same time functioned as delegates of cities. The interpretation of the Hanse as a cooperation of long distance merchants raises questions concerning a common awareness, a common culture. Can we even speak of a Hanseatic identity?
We welcome proposals for 30 minutes papers on the following topics:
- History of science and research concerning the Hanse
- Which role does the Hanse play in the history of individual regions and nations?
- Traditions of the Hanse or Hanseatic cities: orientation, values and identities from the Middle Ages until today
- Architecture in cities of the Hanse
- Art regions in the area of the Hanse: guilds, mobility of artists, donators
- Interdependences in the area of the Hanse
Moreover, we also encourage general project presentations and welcome proposals for 10 minutes papers.
The conference is part of the cooperation of „Netzwerk Kunst und Kultur der Hansestädte“, founded by Dr. Kerstin Petermann and Dr. Anja Rasche, and Prof. Dr. Gerhard Weilandt, chair of Art History at Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Further close partners are Prof. Dr. Cornelius Borck and Prof. Dr. Hans Wißkirchen (Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck – ZKFL) and Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow (Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums am Archiv der Hansestadt Lübeck). The network consists at the moment of about 30 active members from eight countries who represent the disciplines art history, history, archeology, architecture, conservation and restoration.
The „Netzwerk Kunst und Kultur der Hansestädte“ links scholars and institutions from different countries and disciplines, whose field of interest lies in the research of art and culture of the cities and regions of the Hanse. It provides an internet gateway and organizes workshops, conferences and excursions for its members to meet personally. Due to the political situation in the 20th century research concerning the Hanse was mainly influenced by national perspectives. Our aim is to focus more on international interdependences, exchange and common issues in the area of the Hanse.
With the conference at Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald the network starts – after two workshops in Lübeck in 2013 and 2014 – to expand its activities including also scholars from a wider range of disciplines (such as cultural heritage preservation, philology and literature, musical history, book sciences). Equally important to us is the integration of institutions such as museums, archives and libraries.
Please send a short abstract (no more than 500 words) and a short CV via email by August 8, 2014 to kerstin.petermann@zkfl.uni-luebeck.de or anja.rasche@t-online.de
The conference languages are German and English. Publication of the articles is planned.
If you have any questions about the conference please contact us.
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CfP des Mediävistenverbandes: Gebrauch und Symbolik des Wassers in der mittelalterlichen Kultur.
22.-25.3.2015 Universität Bern
http://www.mediaevistenverband.de/wp-content/uploads/Cfp_wasser_web.pdf
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Konzeptionelle Überlegungen zur Edition von Rechnungen und
Amtsbüchern - Hamburg 02/15
Universität Hamburg Historisches Seminar Arbeitsbereich
Mittelalter, 02.02.2015-03.02.2015, Hamburg, Von-Melle-Park 6,
20146 Hamburg, Raum 972 (Philosophenturm) Die Tagung findet im Rahmen des seit 2012 laufenden
DFG-Projekts "Quellen zur Wirtschaftsführung untergeordneter
Amtsträger des Deutschen Ordens in Preußen" statt, in welchem
die als Ordensfolianten vorliegenden Rechnungen des Pflegers
von Seehesten der Komturei Balga (OF 186) und die Zinsbücher
und Rechnungen des Vogts zu Leipe und Schönsee (OF 186a) des
Deutschen Ordens in Preußen ediert werden. Die Edition wird
als Druck- und Digitalfassung veröffentlicht werden. Die Tagung bietet eine Plattform zum Austausch über
Möglichkeiten der Erschließung von Rechnungsbüchern und deren
Inhalten. Daneben sollen Perspektiven zu technischen
Möglichkeiten und deren damit verbundenen Herausforderungen
aufgezeigt werden. Die Vortragenden referieren über Zielsetzung,
Herangehensweise und Herausforderungen, auch in technischer
Hinsicht, in laufenden oder abgeschlossenen Editionsprojekten,
sowie über Auswertungsmöglichkeiten u. a. mit den
Schwerpunkten Prosopografie, Netzwerk, sprachliche Aspekte und digitale Editionen. Eine Anmeldung wird bis zum 26. Januar 2015 über die Homepage
des Arbeitsbereichs Mittelalter erbeten. https://www1.geschichte.uni-hamburg.de/arbeitsbereiche/
mittelalter/arbeitsbereich/veranstaltungen-am-arbeitsbereich.
html?controller=cms#2182532
Mail: cordula.franzke@uni-hamburg.de ------------------------------------------------------------- Montag, 2. Februar 2015 14:00-14:30 Uhr: Begrüßung Werner Rieß, stellv. Sprecher des Historischen Seminars, Hamburg Jürgen Sarnowsky, Projektleiter, Hamburg 14:30-16:00 Uhr: Sektion 1 Moderation: Jürgen Sarnowsky, Hamburg Georg Vogeler, Graz Über die Rolle von Technologien des Semantic Web bei der Edition von Rechnungen und Amtsbüchern Carsten Jahnke, Kopenhagen Die Edition der Hamburgischen Pfundgeldlisten 1485-1486. Möglichkeiten und Gefahren moderner Editionen 16:00-16:30 Uhr: Pause 16:30-18:00 Uhr: Sektion 2 Moderation: Cordula Franzke, Hamburg Albrecht Cordes, Frankfurt a. M. Die Briefe und Bücher des Hildebrand Veckinchusen. Das größte hansische Kaufmannsarchiv und die Geschichte seiner Edition Anna Paulina Orlowska, Kiel Herausforderungen bei der editorischen Bearbeitung von pragmatischer Schriftlichkeit am Beispiel des Rechnungsbuches des Hansekaufmanns Johan Pyre Dienstag, 3. Februar 2015 9:30-11:00 Uhr: Sektion 3 Moderation: Joachim Laczny, Hamburg Gudrun Gleba, Osnabrück Die Visualisierung der 'Ordnung im Kopf des Schreibers'. Editorische Herausforderungen am Beispiel westfälischer Rechnungsbücher und -fragmente Cordula Franzke, Hamburg Die Edition der Quellen zur Wirtschaftsführung untergeordneter Amtsträger des Deutschen Ordens. Neue Wege der analogen und digitalen Publikation 11:00-11:30 Uhr: Abschlussdiskussion Moderation: Joachim Laczny, Hamburg --------------------------------------------------------------- Prof. Dr. Jürgen Sarnowsky Universität Hamburg, Historisches Seminar, Arbeitsbereich
Mittelalter Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg juergen.sarnowsky@uni-hamburg.de
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CALL FOR PAPERS
The Second Conference on Baltic Urban History
Tallinn, 9-10 October 2015
Intensity and interaction of various networks seem to be one of the essential characteristics of urbanity. In regard to the analysis of urban history, the references to networks could offer a new
perspective, as the term “network” characterises a structure with nodes and connections between them. With regard to the Actor-Network-Theory, the nodes are not treated as static elements but as
agents, which establish and transform networks through their actions. Thus, processes and interactions can be described quite efficiently.
For research in urban history, this approach promises to be fruitful in many respects. On a smaller scale, one is faced with various and dynamic physical and mental networks in cities, e.g.
streets, public transportation and sewage, personal and family ties, professional and associational connections, political establishment and underground scene. Exchange provided by these networks
is necessary for incentive to architectural, social, cultural, religious, and of course political developments in the Middle Ages as well as in the present time. It can be observed that these
interchanges could be provoked from global, regional, or local processes and structures.
The conference aims to discuss the role of networks in the urban history of the Baltic countries in different historical periods. Our special interest is the view from below, i.e.the influence of
grass root networks on the general picture. We are interested both in successful urban developments as well as in failures or de-urbanisation. It will be important to ascertain what kind of
general trends in European urban history are relevant for the Baltic cities and where one can speak of distinctive local developments. Thus, our conference aims to focus on Baltic history, but
conscious of the depending processes, we also invite papers dealing with topics located outside of the Baltic States, which show the regional connections or are important in regard to
methodological approaches. Although the primary focus lies on history, the conference is open for specialists of various disciplines dealing with urban development in the past and present
(historians of art and architecture, archaeologists, demographers, sociologists, etc.).
Regular meetings of specialists in Baltic urban history aim to enhance the
cooperation of scholars active in the related fields of research. The conference in Tallinn is the second one in the series established in Riga on 11-12 October 2012.
The working languages of the conference are English and German.
The conference is organized jointly by the Tallinn City Archives, the Institute of History of Tallinn University, the Faculty of History of the University of Latvia, the Institute of Baltic
Region History and Archaeology of Klaipėda University and the Herder Institute in Marburg. The organizers will cover the costs of accommodation for the participants (from 8 to 11 Oct), a small
number of travel grants will also be available.
Please send your paper proposals with a short abstract (approx. 300 words) to Juhan Kreem (juhan.kreem@tallinnlv.ee) and/or Anu Mänd (anu.mand@tlu.ee) by 1 March 2015.
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Tagung: Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig: Zwischen Wikingern und Hanse, 28.10.-30.10.2014, VW-Projekt: Forschung in Museen, Projekt: "Zwischen Wikingern und Hanse": http://www.schloss-gottorf.de/haithabu-schleswig
International Workshop
Continuity and change of the major transfer site Hedeby/Schleswig
during the 11th century AD Between the Vikings and the Hanseatic League
28th – 30th October 2014
Schleswig, Schloss Gottorf
Lecture hall
Contact
Dr. Volker Hilberg, Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen Schloss Gottorf, Schleswig, Germany
Tel. +49(0)4621/813502
E-Mail: hilberg@schloss-gottorf.de
Schloss Gottorf, lecture hall
in the main building (1st floor)
Tuesday, 28 |10 | 2014
In the morning arrival resp. guided tour through Hedeby
(for those who have already arrived on Monday)
14:30 – 15:00 Coffee and registration
15:00 – 18:45 Presentations of the Volkswagen foundation
project “Between the Vikings and the Hanseatic League“
15:00 – 15:15 Welcome and introduction (Ralf Bleile, Schleswig,
and Ulrich Müller, Kiel)
15:15 – 15:45 Volker Hilberg (Schleswig): From emporium to
civitas. Hedeby’s end in the late Viking period
15:45 – 16:15 Felix Rösch (Kiel): The 11th century Schleswig
waterfront – new results on old excavations
16:15 – 16:45 Michaela Schimmer (Kiel): Innovation and
continuance – metalwork and other handicrafts in Schleswig
around 1100
16:45 – 17:15 Discussion
17:15 – 17:45 Andreas Kronz (Göttingen): Glass in Hedeby.
Diversity as a consequence of trade and technical innovation
17:45 – 18:15 Stephen W. Merkel and Andreas Hauptmann
(Bochum), The access of raw materials in the 10th to 12th centuries.
Archaeometallurgical investigations of silver and copper
alloys from Hedeby and Schleswig
18:15 – 18:45 Discussion
18:45 – 19:45 Dinner at Schloss Gottorf
20:00 – 21:00 Public evening lecture (in German, English
summary is intended) by Johannes Fried (Frankfurt a. Main),
„Wendezeiten: Ein Jahrhundert der Krisen und Haithabus
Untergang, zugleich eine Entmythologisierung“
Reception
Wednesday, 29 | 10 | 2014
8:30 – 9:00 Carsten Jahnke (Copenhagen): Ships, trade and
communication in changing environments. The Baltic Sea
area in the 11th and 12th century
9:00 – 9:30 Morten Søvsø (Ribe): The rebirth of Ribe in the
11th century
9:30 – 10:00 Mats Roslund (Lund): Sigtuna in the 11th and
12th centuries. On the emerging “Danish-German“ presence
in the Baltic sea area
10:00 – 10:15 Discussion
10:15 – 10:45 Coffee break
10:45 – 11:15 Sæbjørg Walaker Nordeide (Bergen): Christianization,
State Formation and Urbanisation in Norway and
Scandinavia
11:15 – 11:45 Axel Christophersen (Trondheim): Where are
the towns? 11th century urban communities in Scandinavia: A
perspective from below
11:45 – 12:00 Discussion
12:00 – 13:00 Lunch
13:00 – 13:30 Dries Tys (Brussels): Post-Carolingian ideas of
power and the development of urban economies in 10th/11th
century Flanders
13:30 – 14:00 Arno Verhoeven (Amsterdam): The rise and
transformation of the town of Tiel (10th to 12th century)
14:00 – 14:30 Thomas Höltken (Köln): Cologne in the 10th
and 11th century
14:30 – 15:00 Markus C. Blaich (Hildesheim): Ottonian
palaces and diocesan towns as centres of trade and craft
15:00 – 15:15 Discussion
15:15 – 15:45 Coffee break
15:45 – 16:15 Donat Wehner (Kiel): Urban centres and spatial
mobility in the West Slav area
16:15 – 16:45 Nikolai Makarov with Peter Gaidukov and
Sergej Zakharov (Moscow): Rus‘ in the 11th century. New
research projects: Suzdal, Beloozero, Novgorod
16:45 – 17:15 Discussion
18:30 Meeting and departure in front of Gottorf castle
19:00 Dinner at the „Wikinger Museum Haithabu“
Thursday, 30 |10 | 2014
9:00 – 9:30 Andrew Halpin (Dublin): Dublin in the 11th century
9:30 – 10:00 Grenville Astill (Reading): Characterising English
urbanisation in the eleventh century
10:00 – 10:30 Lyn Blackmore (London): 250 meters, 300 years
– archaeological insights into the development of London’s
trade between c. AD 890 and AD 1190, with special reference
to excavations at Bull Wharf and the Steelyard
10:30 – 11:00 Tim Pestell (Norwich): Urbanism in Eleventh-
Century East Anglia: Transfers of Trade and Power
11:00 – 11:20 Discussion
11:20 – 11:45 Coffee break
11:45 – 12:15 Ulrich Müller (Kiel): Between Schleswig and
Lübeck. Towns, townscapes and the Baltic rim from the late 11th
to the beginning of the 13th century
12:15 – 13:00 Final discussion
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Arena, Agens, Projektionsraum. Künste in Zeiten politischer Zäsuren und gesellschaftlicher Transformation. 22. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer KunsthistorikerInnen und
DenkmalpflegerInnen, 24.-27. September 2014, Berlin
https://www.pol-int.org/de/tagung/arena-agens-projektionsraum-kuenste-zeiten-politischer-zaesuren
Tagung: Bad Doberan: Die Ausstattung des Doberaner Münsters - Kunst im Kontext, 25.-28.09.2014, Bad Doberan
Tagung: Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig: Zwischen Wikingern und Hanse, 28.10.-30.10.2014, VW-Projekt: Forschung in Museen, Projekt: "Zwischen Wikingern und Hanse"
3. Nachwuchsworkshop zur Hansegeschichte
in Lübeck 08.-09.Juni 2014
Themen:
Makler im hansischen Handel
und
Hansischer Handel in den Medien
Call for papers bis 15.02.2014
Weitere Infos und Anmeldung unter:
http://www.hanseworkshop.uni-kiel.de/de/pfingsttagung-hgv
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130. Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins: Hansischer Handel im Strukturwandel vom 15. zum 16. Jahrhundert. 9, bis 12. Juni 2014 in Lübeck.
Zum Thema der Tagung
Die Jahrzehnte um 1500 waren in ganz Europa von einem erheblichen Veränderungsdruck geprägt. Die ältere Hanseforschung war sich einig darüber, dass zu dieser Zeit die Geschichte der Hanse in eine
Niedergangsbewegung einmündete: Die Hanse wurde schwächer. Konkurrenten zogen als Stärkere an ihr vorbei.
An diesem Bild dürften jedoch Modifikationen vorzunehmen sein, denn eine moderne Hanseforschung wird nicht mehr vorrangig politisch-militärische Maßstäbe anlegen wollen, um den Zustand der Hanse
im Auf- und Niedergang zu beurteilen. Für den wirtschaftlichen Bereich ist dabei bereits bekannt, dass während der gesamteuropäischen Aufwärtsentwicklung im langen 16. Jh. die hansischen
Schiffsbewegungen und Handelsumsätze absolut zwar anstiegen, jedoch relativ zurückgingen, weil Marktanteile gegenüber Mitbewerbern verloren gingen.
Die Tagung sucht die ökonomischen Veränderungen der Zeit und ihre Rückwirkun-gen auf den hansischen Wirtschaftsraum genauer zu erfassen. Dafür werden „buten“- wie „binnenhansische“ Experten der
Wirtschaftsgeschichte zu Wort kommen.
Dabei dürfte eine der zentralen Fragen sein, ob die mittlerweile gut erforschte Netzwerkorganisation des mittelalterlichen Hansehandels eine Neuausrichtung zuließ, oder aber der durch diese
Organisations-form vorgegebene Pfad nur schwer zu verlassen war. Haben also die hansischen Kaufleute die Transformationen des 16. Jh.s eher ausgehalten als zu ihren Gunsten genutzt? Oder
reproduziert eine solche Sicht, die den Hansekaufmann zum Fußkranken der europäischen Wirtschaftsexpansion macht, nur überholte Klischees von einem allgemeinen innovatorischen Rückstand der
hansischen Wirtschaft?
Stephan SELZER
Lübeck und die Hanse
Lübeck hatte seit den Anfängen des gemeinsamen Handels niederdeutscher Kaufleute im Ostseeraum im 12./13. Jh. bis zum letzten Hansetag 1669 eine herausragende Bedeutung in der hansischen
Geschichte. Als erste deutschrechtliche Stadt an der Ostsee übernahm die Travestadt die Handelsfunktion von der slawischen Vorgängersiedlung Liubice, profitierte in den ersten acht Jahrzehnten
nach ihrer Gründung von wechselnden Stadt-herren, bis sie nach 1226 als Reichsstadt – zunächst in Konkurrenz mit Wisby – zur führenden Stadt im Ostseeraum aufstieg. Der Status einer Reichsstadt
gab ihr den politischen Spielraum, den sie (später) benötigte, um ihre Rolle als Haupt der Hanse dauerhaft wahrnehmen zu können, und die Schlüsselposition im Ostseehandel und die
Vermittlungsfunktion für den Handel zwischen Ost- und Nordseeraum sowie dem Reichsgebiet verschafften ihr eine enorme Wirtschaftskraft. Das Handelsgebiet umfasste bis ins 16./17. Jh. nicht nur
die gesamte Ostsee und die Nordsee, sondern reichte bis nach Spanien, Portugal und Nordafrika. Brügge und Nowgorod, Bergen und London sowie schließlich Antwerpen waren die zentralen Orte im
Handelsnetz. Die meisten hansischen Tagfahrten fanden in Lübeck statt. Die Bürgermeister und Ratsherren der Stadt waren die führenden Konsensfinder in den schwierigen Verhandlungen, in denen ein
Ausgleich zwischen den oft gegensätzlichen Interessen un-terschiedlicher Gruppen von Kaufleuten der verschiedenen Hansestädte gefunden werden musste. Wie Hamburg und Bremen gehörte die Stadt nach
dem Ende der Hanse zu den hanseatischen „Nachlassverwaltern“.
Rolf HAMMEL-KIESOW
Der Verein ist bei allen Veranstaltungen außerhalb des wissenschaftlichen Programms nur Vermittler, nicht Unternehmer.
130. Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins
Hansischer Handel im Strukturwandel vom
15. zum 16. Jahrhundert
Dreimaster unter Segeln. Ölgemälde des frühen 16. Jahrhunderts aus der Schiffergesellschaft, vermutlich das älteste Bild im Haus. Bei Restaurierungen in den Jahren 1620 und 1821 wurden an dem
Bild Kleinigkeiten verändert. Bildrechte: Schiffergesellschaft zu Lübeck 9. bis 12.
Juni 2014 in Lübeck
Montag, 09.06.2014
Ristorante San Marco, Mühlenbrücke 11-15
19.00 Geselliger Abend
Dienstag, 10.06.2014
VHS Alte Stadtschule, Falkenplatz 19
09.30 Rolf HAMMEL-KIESOW (Lübeck) / Stephan SELZER (Hamburg), Begrüßung und Einführung
10.00 Carsten JAHNKE (Kopenhagen), Mit Strukturen von gestern auf Märkte von morgen? Hansische Kaufleute und deren Handelsorganisation an der Wende vom 15. zum 16. Jahr-hundert
10.45 Kaffeepause
11.15 Ulla KYPTA (Frankfurt/Main), Von Brügge nach Antwerpen. Institutionen statt Organisation
12.00 Christina LINK (Magdeburg), Konfliktlinien zwischen Danzigs Handelspoli-tik und seiner Mitgliedschaft in der Hanse
12.45 Tobias DANIELS (Rom), Der alte und der neue hansische Mittelmeerhandel
13.30 Mittagspause
15.00 Stadtführungen
Gr. Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5
18.30 Öffentlicher Abendvortrag
Rolf HAMMEL-KIESOW (Lübeck), Im Zeichen der Krise(n). Die Politik Lübecks und des Hansetags um 1500
anschließend, ca. 20.00: Empfang durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck im Audienzsaal des Rathauses
Mittwoch, 11.06.2014
VHS Alte Stadtschule, Falkenplatz 19
9.00 Oliver VOLCKART (London), Handel und Währungstausch im 15. Jahrhundert: Die Evidenz von Wechselkursen
9.45 Markus A. DENZEL (Leipzig), Wissensmanagement und Wissensmärkte im Europa des 15./16. Jahrhunderts
10.30 Kaffeepause
11.00 Mark HÄBERLEIN (Bamberg), Die Fugger: Konkurrenten der Hanse im Ostseeraum?
11.45 Gerhard FOUQUET (Kiel), Zusammenfassung und Kommentar
anschließend: Schlussdiskussion
12.30 Mitgliederversammlung
13.30 Mittagspause
15.30 Anja RASCHE (Speyer) / Kerstin PETERMANN (Hamburg), Vorstellung des Netzwerkes „Kunst und Kultur der Hansestädte“
16.00 Julia HOFFMANN (Kiel), Dissertationsprojekt „Burgenses, consules, maiores – Lübeck im 13. Jahrhundert“
16.15 Vorstellung der Ergebnisse des 3. Internationalen Nachwuchs-Workshops zur Hansegeschichte: a) Makler im hansischen Handel – b) Die Hanse zwischen Popkultur und Fachwissenschaft
Donnerstag, 12.06.2014
Fahrt auf dem Kraweelnachbau „Lisa von Lübeck“
Einschiffung Lübeck: 11.30 Uhr
Ausschiffung Travemünde: ca. 16.00 Uhr
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Blatt!
Mitteilungen für die Teilnehmer
Anmeldung (Tagung) auf beiliegender Postkarte bis spätestens 30. April 2014
Tagungsbüro:
in der VHS Alte Stadtschule, Falkenplatz 19
10.06.14 8.30 Uhr – 12.30 Uhr 11.06.14 8.30 Uhr – 10.30 Uhr
Tagungsgebühren:
Regulär: 30,00 € Begleitperson: 10,00 € Studierende und Referenten frei
Ortskomitee:
Prof. Dr. Rolf HAMMEL-KIESOW
Archiv der Hansestadt Lübeck
Mühlendamm 1-3, 23552 Lübeck
Tel.: (0451) 122 4152 – Fax: (0451) 122 1517
e-mail: rolf.hammel-kiesow@luebeck.de
Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Rückfragen bitte an: Hansischer Geschichtsverein; Mühlendamm 1-3; 23552 Lübeck; Tel.: 0451 122 4152; e-mail: archiv@luebeck.de
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650 Jahre Hansestadt Buxtehude
27. September 2013 bis 21. April 2014
Buxtehude·Museum für Regionalgeschichte und Kunst in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege Buxtehude und dem Stadtarchiv Buxtehude
Buxtehude-Museum, Stavenort 2, 21614 Buxtehude
Di-Fr 14-17, Sa u. So 11-17 Uhr
Das Buxtehude·Museum widmet der Ersterwähnung Buxtehudes als Hansestadt im Jahre 1363 eine Sonder- und Jubiläumsausstellung. Historische Dokumente und archäologische Funde belegen, dass sich die
Stadt schon kurz nach der Stadtgründung im Jahr 1285 zu einer Drehscheibe hansischen See- und Landhandels entwickelt hatte. Der schon damals an gelegte und seinerzeit hochmoderne innerstädtische
Hafen prägt
als Fleth bis heute das Erscheinungsbild der historischen Altstadt.
Der Hafen steht daher im Mittelpunkt der Ausstel lung. Filmisch unterstützt, veranschaulicht ein Stadt modell, mit welchen städte- und
wasserbautechnischen Maßnahmen die neue Hafenstadt gebaut wurde. Hansezeitliche Exponate, Urkunden, Bilder und Modelle illustrieren,
wie der mittelalterliche Hafenbetrieb funktionierte, wo die Schiffe vor Anker lagen und an welchen Stellen sie be- und entladen wurden.
Am Schnittpunkt von Landwegen und Wasserstraße, als Fähr- und Übergangsort über die Elbe, profitierte Buxtehude vom regionalen und
überregio nalen Getreidehandel ebenso wie vom hansischen Fernhandel. Die Niederelbe war im Mittelalter und der frühen Neuzeit neben Stade
nur von Buxtehude aus zu überqueren. In der Altstadt von Buxtehude entdeckte Ausgrabungsfunde erlauben spannende Rückschlüsse
auf Alltagsleben und Handelsgeschäfte: Wie ernährten sich die Menschen? Welche Handelsgüter kamen woher oder welche Berufe gab es?
Museumsobjekte und Schriftquellen aus dem Buxtehuder Stadtarchiv vertiefen den Blick auf die damaligen Verhältnisse und beleuchten die
Rolle Buxtehudes in der Hanse.
Köln: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Die „Muttergottes in der Rosenlaube“ im Wallraf ist weltberühmt. Jährlich bestaunen zahllose Besucher das Gemälde aus der Hand des Meisters Stefan Lochner. Doch wie genau ist dieses fein gemalte Wunderwerk entstanden – zu einer Zeit ohne elektrisches Licht und ohne Farben aus der Tube? Diesen und weiteren Rätseln der Altkölner Malerei ging ein Team von Kunsttechnologen, Naturwissenschaftlern und Kunsthistorikern der Alten Pinakothek in München, des dortigen Doerner Instituts und des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud auf die Spur. Mit modernsten technologischen Methoden – darunter auch Röntgen in 3D - untersuchten sie herausragende Werke von mittelalterlichen Kölner Meistern. Im Winter 2013 werden die Forschungsergebnisse im Rahmen einer großen Sonderausstellung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Holztafeln und Leinwände, Grundierungen und Vorzeichnungen, Vergoldungen, Malfarben und vieles mehr haben die Wissenschaftler in den letzten zehn Jahren kritisch analysiert. Viele alte Fragen wurden beantwortet, aber auch neue Forschungsprobleme aufgeworfen. Handwerkliche Raffinesse und manuelle Intelligenz der spätmittelalterlichen Kölner Maler sind das Thema, aber auch ihre Logistik und Werkstattorganisation. Zu den teils spektakulären Ergebnissen zählen neue Zuordnungen zwischen Werken und Malern, neue Datierungen von Gemälden und Rekonstruktionen von Altarbildern.
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Für 2015 planen die Lübecker Museen eine große Sonderausstellung:
Lübeck um 1500 – Kunstmetropole im Ostseeraum (Arbeitstitel) - nähere Informationen siehe unter: Infonetz: Ausstellungsprojekte
http://www.netzwerk-hansekultur.de/infonetz/ausstellungsprojekte/
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Veranstalter: | Professur für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt zur Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und früher Neuzeit der CAU zu Kiel (Prof. Dr. O.Auge) Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der CAU zu Kiel (Prof. Dr. Gerhard Fouquet |
Datum, Ort: | 29.11.2013-29.11.2013, Berlin, Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund In den Ministergärten 8 10117 Berlin |
Deadline: |
10.11.2013
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Call for papers
Digital Humanities - methodischer Brückenschlag oder "feindliche Übernahme"? Chancen und Risiken der Begegnung zwischen Geisteswissenschaften und Informatik - Passau 03/14
Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd)
25.03.2014-28.03.2014, Passau
Deadline: 15.12.2013
http://www44.jimdo.com/app/sf9f4b2198c3ac56e/p1c5a31ad995401fd/
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Ausstellung:
650 Jahre Hansestadt Buxtehude
27. September 2013 bis 21. April 2014
Buxtehude·Museum für Regionalgeschichte und Kunst in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege Buxtehude und dem Stadtarchiv Buxtehude
Buxtehude-Museum, Stavenort 2, 21614 Buxtehude
Di-Fr 14-17, Sa u. So 11-17 Uhr
www.netzwerk-hansekultur/veranstaltungen/ausstellungen
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Köln: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
www.netzwerk-hansekultur/veranstaltungen/ausstellungen
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Academia Baltica Sankelmark;
Prof. Dr. Karsten Brüggemann; Dr. Konrad Maier; Prof. Dr. Ralph Tuchtenhagen
18.10.2013-20.10.2013, Sankelmark, Akademiezentrum Sankelmark bei
Flensburg
"Der Ostseeraum als neuzeitlicher Migrationsraum"
Nachwuchstagung in Sankelmark (Schleswig-Holstein, Deutschland),
18.-20. Oktober 2013
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Berlin, Eva-Konferenz, 6. - 8. November 2013
am Kulturforum Potsdamer Platz, Kunstgewerbemuseum, Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin
Elektronische Medien, Kunst, Kultur, Historie
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Die maritime Stadt –Hafenstädte an der Ostsee vom Mittelalter bis in die Gegenwart. .
Arbeitskreis deutscher und polnischer Kunsthistoriker
Tagung 2013 in Danzig/Gdańsk (18.-21.09.2013)
http://www.bkge.de/arbeitskreis/
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Ausstellung: Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz. 10. März bis 8. September 2013 im Focke Museum.
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Universität Hamburg, Historisches Seminar, Arbeitsbereich Mittelalter
Deadline: 15.04.2013 1. Hamburgisches Doktorandenkolloquium (Mittelalter): Neue Forschungen zur Ordens- und Hansegeschichte Die eintägige Veranstaltung am Fr., 19. Juli 2013 soll ein Forum für den wissenschaftlichen Austausch für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bieten.
Hierbei soll die Möglichkeit gegeben werden, geplante und laufende Dissertationsprojekte zur Ordens- und Hansegeschichte unter dem Aspekt "von Doktoranden für Doktoranden" vorzustellen und zu diskutieren. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung im Workshop wird genügend Raum zum persönlichen Austausch und zur Vernetzung geben sein. Geplant sind ca. 20-minütige Vorträge mit anschließender Diskussion. Ein Abstract (Titel und max. 700 Wörter, dt. oder engl.) sowie ein kurzer Lebenslauf werden bis zum 15.4.2013 erbeten und können unter http://www.mittelalter.uni-hamburg.de/forschung/doktorandenkolloquium.html eingereicht werden. Reise- sowie Übernachtungskosten können leider nicht übernommen werden. Wir hoffen, viele Teilnehmende in der Hansestadt Hamburg begrüßen zu können! Organisation Cordula Franzke Joachim Laczny Schirmherr: Prof. Dr. Jürgen Sarnowsky
Joachim Laczny Universität Hamburg, Historisches Seminar joachim.laczny@uni-hamburg.de Homepage <http://www.mittelalter.uni-hamburg.de/forschung/doktorandenkolloquium.html>
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Helsinki, Nationalmuseum, September 9 - 10, 2013
Symposium
Meister Francke und die Kunst des Ostseeraums im 15. Jahrhundert
Meister Francke and the Arts in the Baltic Sea Region in the 15th
Century
http://arthist.net/archive/5649
Tagungsbericht
http://www44.jimdo.com/app/sf9f4b2198c3ac56e/pe0a7aaf2677b2689/
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Ausstellung: Made in Utrecht
Meisterwerke mittelalterlicher Bildhauerkunst (1430-1530)
14. März bis 16. Juni 2013 im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen
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Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins in Wismar:
20.-23. Mai 2013
Montag, 20.05.2013: 19.30 Uhr Geselliger Abend
Dienstag, 21.05.2013:
9:00 Rolf Hammel-Kiesow und Nils Jörn: Begrüßung und Einführung
9:15 Stuart Jenks, Die Hanse und die Distributionsrevolution des 15. Jahrhunderts: Der Englandhandel
9:45 Iwan Iwanov, Hansische Niederlassungen in Russland um 1600
10:15 Diskussion
10.45 Kaffeepause
11:15 Volker Henn, Neue Forschungen zur Geschichte des Brügger Hansekontors
11:45 Ludwig Schipmann, Die Verlegung des Hansekontors von Brügge nach Antwerpen im Lichte der Kölner Quellen
12:15 Diskussion
12:45 Mittagspause
15:00 Stadtführungen
19:00 Öffentlicher Abendvortrag
Nils Jörn: Archivalien zu den Hansekontoren im Stadtarchiv Wismar - Vorstellung des Vorhabens eines "Wismarer Inventars" 1550-1632
20:00 Empfang durch Bürgermeister Thomas Beyer
Mittwoch, 22.05.2013
9:00 Klaus Jürgen Pede, Ökonomische und sozioökonomische Kategorien der hansischen Kontorbewohner im Mittelniederdeutschen Wörterbuch
9:30 Albrecht Cordes, Streit unter Freunden. Konfliktlösung in den Hansekontoren
10:00 Diskussion
10:30 Kaffeepause
11:00 Magnus Ressel, Die Kontore der Hanse in der "Hanseatica" (1673) des Danziger Syndikus Wenzel Mittendorp
11:30 Diskussion
12:00 Mitgliederversammlung
13:00 Mittagspause
15:00 Junge Hansehistoriker(innen) stellen ihre Projekte vor: Sabrina Stockhusen, Ann Mailin Behm, Angela Huang, Nico Nolden
16:40 Schlussdiskussion
18:30 Gemeinsames Abendessen
Donnerstag, 23.05.2013
Exkursion 10:00-14:00
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Vorträge des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde:
30.05.2013 18:30 Uhr, Vortragsraum des Verlags Schmidt-Römhild, Mengstraße 16, Eingang: Fünfhausen
Prof. Dr. Peter Oestmann, Münster, spricht zum Thema:
Vom irdischen und himmlischen Richter - Mittelalterliche Wandinschriften im Lübecker Konsistorialsaal des ehemaligen Katharinenklosters
In einem Saal des Lübecker Katharinenklosters, heute Teil der Stadtbibliothek, befand sich vom 16. bis zum 18. Jahrhundert das geistliche Gericht der Reichsstadt, das evangelische Konsistorium.
Reste der Wandbemalung zeigen weithin vergessene Vorstellungen vom Verhältnis zwischen weltlichem und göttlichem Gericht. Es ist möglich, diese Sinnsprüche zu rekonstruieren und rechtshistorisch
zu deuten. Zum Vorschein kommen Bilder und Verse, die sich in mehreren europäischen Städten in Klöstern und Rathäusern niedergeschlagen haben. Doch überall gingen sie wieder verloren, nur in
Lübeck sind sie noch erhalten. Im Spannungsfeld von Recht und Religion eröffnen sich faszinierende Einblicke in die Diesseits- und Jenseitsvorstellungen im hansestädtischen Leben des späten
Mittelalters und der Reformation.
24.04.2013 18:30 Uhr, Vortragsraum des Verlags Schmidt-Römhild, Mengstraße 16, Eingang: Fünfhausen
Während sich die Regalbretter unter den Büchern zu Bernt Notke biegen, gibt es bisher keine einzige eigenständige Publikation zu seinem Zeitgenossen und erfolgreichen Konkurrenten, dem Lübecker
Maler Hermen Rode (gest. 1504). Für mehr Aufmerksamkeit für diesen faszinierenden Künstler wirbt die Dissertation von Anja Rasche, deren Ergebnisse sie in diesem Vortrag in Auszügen
vorstellt.
Hermen Rode lebte und arbeitete in der Hansestadt Lübeck, wo sich mit dem Lukasretabel und der Stiftertafel im St. Annen-Museum noch zwei kleinere Arbeiten befinden. Bedeutende Werke wurden in
den gesamten Ostseeraum und darüber hinaus exportiert. Rodes Oeuvre repräsentiert so auch die engen Beziehungen, die Lübeck durch die hansischen Handelskontakte mit einem weit ausgreifenden
Gebiet verbinden. Kommen Sie mit auf eine Bilderreise zu Hermen Rodes Meisterwerken.
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20.-24.03.2013: Kunsthistorikertag in Greifswald, zwei Sektionen zum Thema Hanse:
Die Ausstattung von Stadtkirchen im Hanseraum (Leitung: Gerhard Weilandt, Greifswald)
Ulrike Nürnberger, Berlin: Die Stiftungen für die Choranlage der Marienkirche in Lübeck. Programm oder Zufall?
Julia Trinkert, Kiel: "...sunte Sereuers passenal to malende" - zum Fertigungskontext des Retabels der Bruderschaft der Wollweber für die Turmkapelle von St. Georgen zu Wismar
Peter Knüvener, Berlin: Modernisierungsdruck versus Traditionsbewusstsein? Die Chorensembles der altmärkischen Marienkirchen in Salzwedel und Stendal im Vergleich
Anja Rasche, Lübeck: Zur mittelalterlichen Ausstattung von St. Nikolai in Reval/Tallinn
Johannes Tripps, Leipzig: "Handelnde Bildwerke" im Ostseeraum
Networking Europe: Kulturtransfer in der Hanse (Leitung: Barbara Welzel, Dortmund)
Stephan Selzer, Hamburg: Von Städten im Hanseraum zu Menschen in Netzwerken: Raumkonzepte in der Hanseforschung 1871 bis 2011
Michael North, Greifswald: Kronborg und Helsingör: Der Sund als maritimer Erinnerungsort
Juliane von Fircks, Mainz: Mongolische Luxusgewebe in Europa. Transfer und Rezeption
Birgitt Borkopp-Restle, Bern: Am seidenen Faden - Textilien als Dokumente des Kulturtransfers von Ost nach West und von Süd- nach Nordeuropa
Seth Adam Hindin, Davis: From "Wild" Russia to Hanseatic Germany: Exoticism and Cross-Cultural Exchange in Late Medieval Sculpture.
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08.06.-14.10.2012, Ausstellung im Ostpreussischen Landesmuseum in Lüneburg:
Vertraute Ferne: Kommunikation und Mobilität im Hanseraum.
Öffnungszeiten Di-So 10-18 Uhr
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
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13.09.2012-14.09.2012, Deutsche Gesellschaft für Meeresforschung (DGM), AK Geschichte der
Meeresforschung, Lübeck, Fraunhofer Einrichtung für Marine
Biotechnologie
Die Ostsee ist mit einer Fläche von mehr 400.000 km² eines der größten
Binnenmeere der Erde, an das neun Staaten grenzen. Sie war und ist ein
wichtiger Verkehrsweg für Handel und Krieg. Aufgrund ihrer
geomorphologischen Struktur sind Naturverhältnisse höchst sensibel. Ob
wegen des Fischfangs, der Strömungsverhältnisse oder der Abwässer- und
Abfallentsorgung, immer war und ist auch Forschung zugegen. Diese
unterliegt Moden und Trends, ist abhängig von technischem Fortschritt,
politischen Verhältnissen und im Zuge von voranschreitender
Medialisierung auch öffentlicher Meinung.
Neben der Präsentation der Arbeiten zur Geschichte der Meeresforschung
in und an der Ostsee hat sich die Tagung zwei weitere Ziele gesetzt. Zum
einen soll parallel zur YOUMARES-Konferenz dem wissenschaftlichen
Nachwuchs ein Forum geboten werden, über Fächergrenzen hinweg ihre
Forschungsarbeit im Bereich der eigenen Disziplingeschichte
vorzustellen, zum anderen soll den Studierenden und den
(Nachwuchs-)Wissenschaftlern die schillernde Historie ihres Fachs
verdeutlicht werden.
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Als Themen werden vorgeschlagen:
- Nutzung der Ostsee als Ressourcenquelle für den Menschen
- Verkehrs- und Handelswege aus ozeanographischer Sicht
- Die Bedeutung lokaler Naturschutzverbände für eine qualitative
Bewertung des Naturraums Ostsee
- Mare Suebicum oder Mare Balticum - Forschungsfeld in Antike und
Mittelalter?
- Forschungsinstitute: regionale und fachliche Arbeitsgebiete,
richtungweisende Persönlichkeiten, Zusammenarbeit, Lehrangebote
- Katastrophen der Ostsee: Ursachen und Folgen für die Wissenschaft
- Nationale Forschungsansätze im 20. Jahrhundert: Motivation,
räumlich-zeitliche Ausdehnung und wissenschaftliche Diskurse
- Die Entwicklung einer interdisziplinären Zusammenarbeit auf
internationaler Ebene: Ursachen, Umsetzung und Auswirkung
- Umweltgeschichte der Ostsee in der Frühen Neuzeit
- Sensibilisierung zur Umweltbeobachtung, Entwicklung von
Umweltqualitätskriterien sowie die institutionalisierte, logistische
Entwicklung von Handlungsanweisungen und ihrer Überwachung
- Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung - Ein modernes
Phänomen?
- Heuristische Bedeutung der marinen Forschung im Randmeer Ostsee für
Fachdisziplinen: Wie übertragbar sind lokale Forschungsansätze?
- Ostseeforschung, ihre mediale Transformation und öffentliche
Rezeption
Es wird um halbstündige Beiträge und key notes zu diesen Bereichen
gebeten. Eine anschließende Veröffentlichung im
Historisch-meereskundlichen Jahrbuch ist geplant.
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Gerd Wegner
Johann Heinrich von Thünen-Institut
Palmaille 9
22767 Hamburg
gerd.wegner@vti.bund.de
Hauke Bietz
artnordwest - medien mit profil
Bremerstr. 9d
D-26215 Wiefelstede
hauke.bietz@artnordwest.de
Heiko Schnickmann
Zentrum für Graduiertenstudien (ZGS)
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal
schnickmann@uni-wuppertal.de
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28.-31. Mai 2012 Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins in Lüneburg
Themenschwerpunkt: "Hansestädte im Konflikt. Krisenmanagement und bewaffnete Auseinandersetzung vom 13. bis zum 17. Jahrhundert."
Programm siehe: www.hansischergeschichtsverein.de/pfingsttagungen.htm
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19.-21.04.2012 Textiles and Economy in the Middle Ages, Copenhagen, SAXO-Institut, University of Copenhagen, Organisatoren: Angela Huang, Carsten Jahnke
The conference is open to a global internet audience and you will be able to participate from your own computer wherever you are. See: http://medievaltextiles.saxo.ku.dk/
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31. März 2012 Lübeck, Palmarum 1942-2012
Die zerstörte mittelalterliche Ausstattung der St. Marienkirche zu
Lübeck
Samstag, 31. März 2012
Veranstaltungsort: Werkhaus der St. Marienkirche, Lübeck. Zentralbüro
der Lübecker Innenstadtkirchen/St. Mariengemeinde, Schüsselbuden 13
(südlich der Türme St. Mariens).
PROGRAMM
Einlass: 8:30 Uhr
9:00-9:15 Uhr Begrüßung durch den Veranstalter und den Gastgeber
Sektion 1 • 9:15-11:00 Uhr
9:15-9:45 Uhr Prof. Dr. Uwe Albrecht (Kiel): Einführung in das Thema
9:45-10:15 Uhr Prof. Dr. Thorsten Albrecht (Hannover): Der
Bombenangriff auf Lübeck Palmarum 1942
10:15-10:45 Uhr Dr. Jan Friedrich Richter (Berlin): Zur
kunsthistorischen Stellung des Hochaltarretabels der Marienkirche
Diskussion
Kaffeepause • 11:00-11:15 Uhr
Sektion 2 • 11:15-12:30 Uhr
11:15-11:45 Uhr Prof. Dr. Heinrich Dormeier (Kiel): Die Sängerkapelle
in der Lübecker Marienkirche. Devotion, Laieninitiativen und
öffentliche Wirkung
11:45-12:15 Uhr Dr. Tamara Thiesen (Bad Oldesloe): Heilige als
Tugendbeispiele – Die Skulpturen an Lettner und Großer Orgel von
Benedikt Dreyer
Diskussion
Mittagspause • 12:30-14:00 Uhr
Sektion 3 • 14:00-16:30 Uhr
14:00-14:45 Uhr Kirchen- und Ausstellungsbegehung (ehem. Standorte
der vernichteten Kunstwerke)
14:45-15:15 Uhr Dr. des. Anja Rasche (Speyer): Hermen Rodes
Greveraden-Diptychon nebst einigen Anmerkungen zu den zwei verwandten
Werken Schinkel-Retabel und Dreiheiligentafel
15:15-15:45 Uhr Julia Trinkert M.A. (Kiel): Die Lübecker
Patroklustafel – Erwägungen über eine kunsthistorische Einordnung
15:45-16:15 Uhr Miriam Hoffmann M.A. (Kiel): Die „Gregorsmesse“ in
der Marienkirche zu Lübeck
Diskussion
Kaffeepause • 16:30-16:45 Uhr
Sektion 4 • 16:45-18:00 Uhr
16:45-17:15 Uhr Dr. Ulrike Nürnberger (Berlin): Die Gemälde von Jacob
van Utrecht und Adriaen Isenbrant in der Marienkirche
17:15-17:45 Uhr Dr. Hildegard Vogeler (Lübeck): Das Olafsretabel des
Hans Kemmer und die Auswirkungen der Reformation auf die
Kirchenausstattung
Abschlussdiskussion
Eine Veranstaltung des Kunsthistorischen Instituts der
Christian-Albrechts-Universität Kiel in Zusammenarbeit mit der
Kirchengemeinde St. Marien, Lübeck. Gefördert durch die
Possehl-Stiftung, Lübeck.
Wiss. Leitung und Durchführung der Tagung: Prof. Dr. Uwe Albrecht und
Dr. Ulrike Nürnberger.
Reference / Quellennachweis:
CONF: Palmarum 1942-2012 - St. Marienkirche zu Lübeck (Lübeck, 31 Mar 2012). In: H-ArtHist, Feb 27, 2012. http://arthist.net/archive/2793
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20.-24. Februar 2012: Winterschule des Alfried-Krupp-Wissenschaftskollegs in Greifswald.
Thema: Hansegeschichte als Regionalgeschichte.
Deadline war der 28.11.2011.
In der Winterschule soll es darum gehen, renommierte Fachgelehrte aus dem Bereich der Hanse- und Regionalgeschichtsforschung mit angehenden Wissenschaftlern der Geschichte, Sprachgeschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und Didaktik/Museologie an einem Ort zusammenzuführen und miteinander ins Gespräch zu bringen.(Zitat: Ausschreibungstext, der am 10. November 2011 über hsk.mail versandt wurde).
Tagungsbericht Hansegeschichte als Regionalgeschichte. Winterschule für Studierende und Doktoranden. 20.02.2012-24.02.2012, Greifswald, in: H-Soz-u-Kult, 13.04.2012, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4203